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Tourkarte Winter 2020

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Durchs Tiefental auf den Hutberg

Auch wenn wir Schnee in diesem Jahr noch nicht gesehen haben, vermitteln die herrschendenTemperaturen durchaus das Gefühl, dass wir uns heute zur Winterwanderung treffen. Keiner will zu lange in der Kälte herumstehen. Deshalb ist 5 Minuten vor der Zeit noch kaum jemand am Treffpunkt Bahnhof Niedersedlitz zu sehen. Doch dann geht es Schlag auf Schlag. Aus allen Richtungen strömen die Wandersleute heran. Entsprechend hektisch und durcheinander gestaltet sich die Konstituierung der Kleingruppen. Ohne die obligatorischen Bildchen von Pittiplatsch & Co. wüsste am Ende wohl keiner, mit wem er sich eine Fahrkarte teilt und für welche noch später hinzustoßenden Wanderfreunde die restlichen freien Plätze in der Kleingruppe reserviert sind. Am Ende sind aber tatsächlich 33 Teilnehmer mit einer gültigen Fahrkarte versorgt. So können wir pünktlich um 9:06 Uhr in die S-Bahn Richtung Flughafen einsteigen.

Wir fahren mit der Bahn bis zum Bahnhof Klotzsche. Nach der Pleite der Städtebahn fuhren die Ersatzverkehrsbusse in den letzten Wochen hier ab. Doch wir haben Glück: seit dieser Woche sind wieder Züge auf der Strecke nach Königsbrück unterwegs. Nach kurzer Wartezeit sitzen wir wieder in der Bahn und sind auf dem Weg zum Startpunkt unserer heutigen Tour in Königsbrück.

Dort angekommen, halten wir uns nicht lange am Bahnhof auf, sondern bewegen uns vorbei am Bahnhofsgebäude entlang der Straße in Fahrrichtung weiter. Am Ende der Bahnhofstraße angekommen, überqueren wir die Höckendorfer Straße und gehen rechts vom gegenüberliegenden Grundstück auf dem Trampelpfad über die Wiese weiter. Dieser führt uns hinunter in die Pulsnitzaue. Im Tal stoßen wir auf die Straße "Am Auberg" und folgen dieser halbrechts. An der folgenden Gabelung halten wir uns links und überqueren bald darauf die Pulsnitz. Direkt hinter der Brücke biegen wir nach rechts auf den parallel zum Fluss verlaufenden Weg ein. So gelangen wir kurze Zeit später zur Stadtmühle. Wir lassen das große Gebäude links liegen und gehen weiter geradeaus. Auf der rechten Seite erblicken wir nun das 212 m lange und 14 m hohe Tiefentalviadukt. Die 1898-1899 aus genietetem Stahl erbaute Brücke überführte einst die Bahnstrecke nach Straßgräbchen-Bernsdorf über das Tal der Pulsnitz. Seit dem Jahr 2000 ist die Strecke stillgelegt, und das technische Denkmal oxydiert vor sich hin. Wir gehen erst einmal unter der Brücke hindurch. Nur wenige Meter weiter zweigt links ein steil bergan führender Pfad vom Weg ab. Auf einer Steinplatte überqueren wir den parallel zum Weg verlaufenden Mühlgraben und quälen uns den Hang auf den Scheibischen Berg hinauf. Oben angelangt, blicken wir nun hinab auf das Viadukt. Das gibt uns Gelegenheit, leicht japsend noch einige geschichtliche Details zur Brücke zu erörtern. Durch das fehlende Blattwerk an den Bäumen eröffnet sich uns außerdem noch ein Ausblick auf die Stadt Königsbrück mit Schloss und Evangelischer Hauptkirche.

Nachdem wir uns etwas erholt haben, setzen wir unsere Tour geradeaus entlang der Hangkante auf dem rot markierten Wanderweg fort. Allmählich nähern wir uns wieder der Talsohle, die wir an der Gräfenhainer Straße dann erreichen. Hier warten wir erst einmal, bis auch Frau Wanderleiterin eintrifft und mit hohem personellen Aufwand sicher über die Straße geleitet wird. Auf der anderen Straßenseite führt Weg geradeaus weiter. Auf diesem betreten das wildromantisch anmutende Tiefental. Für die nächsten knapp 3 km folgen wir nun dem Lauf der Pulsnitz durch das tief eingeschnittene Tal. Dann überqueren wir eine Brücke und erkennen die ersten Gebäude der Ortschaft Reichenau. Hinter der Brücke befindet sich neben dem Pegelhäuschen ein liebevoll gestalteter Rastplatz, den wir für unsere erste richtige Pause nutzen. Jetzt wird wieder richtig tief in die Rucksäcke gegriffen. Zur Mittagsstunde ist etwas Hunger durchaus normal. Der leichte Glühweinduft, der uns um die Nase weht, ist es bei der Wintertour natürlich auch.

Nach einer halben Stunde wird es bei der Kälte dann aber irgendwie ungemütlich. Wir packen zusammen und weiter geht's. Nicht über die Brücke sondern auf dem Weg, den wir gekommen sind, gehen wir ein paar Schritte bergan bis zur Straße und biegen in diese links ein. Wir durchqueren die Ortschaft und erreichen nach etwa 700 m die Hauptstraße. Gleich rechts zweigt von dieser wieder eine Nebenstraße ab, auf der wir abseits vom Verkehr weitergehen. An der Kreuzung nach 200 m müssen wir nach links über die alte Steinbogenbrücke. Mit einem schrillen "Halt!" tut das der Wanderleiter auch jenen kund, die an dieser Stelle schon eigenmächtig einen anderen Weg eingeschlagen hatten. Auf der anderen Seite biegen wir rechts auf die Hauptstraße ein. Gleich nach der folgenden Rechtskurve zweigt ein breiter Fahrweg nach links ab. Auf diesem als Granitweg gekennzeichneten Weg verlassen wir die Straße wieder. Nach 300 m müssen wir links und gleich danach wieder rechts abbiegen. Dann haben wir die schwierigste Stelle auch schon hinter uns gelassen, denn für die nächsten reichlich 4 km gehen wir einfach nur noch geradeaus. Die Alte Poststraße führt durch den Wald bis nach Schwosdorf. Dort stoßen wir dann wieder auf eine asphaltierte Straße. Da sich die Truppe beim allgemeinen Schwatzen auf der langen Geraden im Busch ziemlich lang gezogen hat, sammeln wir uns an der Kreuzung erst einmal. Alle zusammen biegen wir dann rechts ab. Auf der Straße verlassen wir den Ort. Hinter dem Ortsausgang gehen wir bis zum Waldrand. Jetzt lohnt es sich, auf die rote Wanderwegmarkierung zu achten, denn die zeigt uns an, wo wir kurz darauf die Straße nach links verlassen müssen. An der folgenden Weggabelung halten wir uns noch einmal links. Als wir das gemeistert haben, geht es die nächsten 2 km wieder geradeaus durch den Wald. So treffen wir auf die Schutzhütte an der Meilensäule, die vom Feuerschutz und Heimatverein Gelenau erbaut wurde, wie die daneben stehende Steintafel verrät. Einen besseren Ort für eine zweite Rast finden wir heute nicht mehr. Also lassen wir uns noch einmal nieder. Irgendwelche Reste zum Verzehren findet wohl jeder noch in seinem Rucksack. Ein Wanderschnäppi macht auch nochmal die Runde.

Nach einer halben Stunde machen wir uns wieder auf die Socken. Etwa 150 m weiter erreichen wir eine Kreuzung. Hier biegen wir links ab. Die nächsten 500 m wandern wir am Fuße des Walberges. Auf der rechten Seite endet schon bald der Wald, und die Landschaft öffnet sich. Eigentlich ist der Blick ins Weite hier sehr schön, doch bei dem etwas trüben Wetter heute hält sich der Genuss in Grenzen. Trotzdem sehen wir nun zum ersten Mal unser Wanderziel, den Hutberg. An einer weiteren kleinen Schutzhütte wenden wir dann unsere Schritte nach rechts und folgen dem Weg über den Acker. Nun gehen wir direkt auf den Ort Lückersdorf zu, den wir ein paar Minuten später erreichen. Am Ortseingang biegen wir nach links auf die Straße ab und schon 150 m weiter wieder nach rechts. Nachdem wir eine kreuzende Straße überquert haben, geht es auf dem asphaltierten Weg wieder bergan. Der etwas längere, aber nicht besonders steile Aufstieg auf den Hutberg beginnt. Nach der Linkskurve wird es nochmal etwas steiler, aber dann haben wir es schon fast geschafft. Rechts bietet sich schon ein schöner Ausblick auf die Stadt Kamenz. Vorbei an der Hutbergbühne gehen wir immer geradeaus, bis wir den Lessingturm erblicken. Der Aussichtsturm war früher 18 m hoch. Nachdem die Bäume in der Umgebung so hoch gewachsen waren, dass eine Aussicht von oben praktisch aussichtslos wurde, hat man den Turm im Jahre 2010 mit einem Stahlgerüst um 6 m erhöht. Der nun wieder mögliche Blick auf Landschaft um Kamenz macht das Objekt für uns wieder interessant. Wer noch Kraft und Lust hat und darüber hinaus auch einen Euro für das Drehkreuz, der steigt mit dem Wanderleiter nach oben. Das lohnt sich auch bei diesem Wetter, wenn wir schon mal da sind. Dann ist es aber auch schon 16 Uhr. Für diese Uhrzeit haben wir uns unten in der Hutberggaststätte angekündigt. Nachdem wir mittags schon telefonisch unser Wunschessen durchgegeben haben, meldet sich so nahe am Ziel langsam der Appetit. Und ein Bierchen zum Ende der Tour ist ja auch nicht zu verachten. Im Gasthaus gehen dann alle diesbezüglichen Wünsche in Erfüllung. Freundlich und ganz ohne Hektik werden 33 Wanderfreunde mit Speis' und Trank versorgt. Geschmacklich gibt es auch nichts zu meckern. Wir sind alle zufrieden. Schließlich teilt der Wanderleiter auch schon mal die Teilnahmeurkunden mit einem anerkennenden Händedruck aus. Wer es bis hierher auf den Berg geschafft hat, der kommt mit Sicherheit auch am Ziel unserer Wanderung an.

Dieses Ziel ist heute der Bahnhof von Kamenz. Bis dahin ist es noch ein reichlicher Kilometer. Da die Züge immer zur halben Stunde abfahren, machen wir uns gegen 18 Uhr auf den Weg. Durch's Dunkle tappen wir erst einmal bis zur Straße "Am Hutberg". Von da an geht es mit Beleuchtung den Berg hinunter. Unten angekommen, wenden wir uns nach rechts. Dann folgen wir der Königsbrücker Straße bis zum Kreisverkehr und biegen dort scharf links auf die Bahnhofstraße ab. An der folgenden Gabelung halten wir uns nochmal rechts und gelangen so nach wenigen Metern zum Bahnhof Kamenz. Jetzt folgt noch eine kleine Überraschung. Noch ist der Zug aus Dresden nicht angekommen. Alle erwarten einen der üblichen Dieseltriebwagen. Aber was kommt, ist ein Ersatzzug mit Lok und Waggons. Die Zugfahrt hat etwas von einer Zeitreise. An einem Wagen prangt sogar noch das Logo der Deutschen Reichsbahn. Da an den Triebwagen der ehemaligen Städtebahn dringend Radsätze getauscht werden müssen, verkehren in diesen Tagen Züge der Pressnitztalbahn. Dieser Ersatzverkehr samt des Personals hat zumindest einen besonderen Erlebniswert. Als sich die Wandergruppe nach der Ankunft auf dem Dredner Hauptbahnhof in alle Himmelsrichtungen zu zerschlagen beginnt, sind nicht nur deshalb alle der Meinung, dass es wieder einmal ein gelungener Tag in der Gemeinschaft der Dresdner Wandervögel war.

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Das Tiefentalviadukt
Das Tiefentalviadukt

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Stadtmühle im Pulsnitztal
Stadtmühle
im Pulsnitztal

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Schloss und Evangelische Hauptkirche
Schloss und
Evangelische Hauptkirche
von Königsbrück

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Im Tiefental
Im Tiefental

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Ehem. Mühle und Rundbogenbrücke in Reichenau
Ehemalige Mühle
und Rundbogenbrücke
in Reichenau

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Erster Blick auf den Hutberg
Erster Blick
auf den Hutberg

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Der Lessingturm auf dem Hutberg
Der Lessingturm
auf dem Hutberg

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Ausblick auf Kamenz
Ausblick auf Kamenz

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Die Hutberggaststätte
Die Hutberggaststätte