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Tourkarte Winter 2016

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Von der Wesenitz zum Königlichen Weinberg

Es ist wirklich Winter, als wir uns gegen 9 Uhr am Niedersedlitzer Bahnhof treffen. Dichter Flockenwirbel lässt manche von uns wie die Schneemänner aussehen. Da wir uns heute nicht aus dem Stadtgebiet heraus begeben wollen, ist es mit dem Fahrkartenkauf etwas einfacher als sonst. Die dadurch frei werdenen Ressourcen an Zeit und Arbeitsspeicher nutzen einige Wanderfreunde sofort für eine Mobbing-Offensive. Ziel der Attacken ist der Wanderleiter, der sich heute als Einziger ohne Mütze in die Schaar der Weicheier mogelt. Der Spott wird sich wie ein roter Faden durch den ganzen Wandertag ziehen. Trotzdem sitzen wir einige Minuten später in der Straßenbahn in Richtung Blasewitz. Wir fahren bis zum Schillerplatz. Von dort machen wir uns zu Fuß auf den Weg in Richtung Loschwitz. Zunächst überqueren wir die Elbe auf dem Blauen Wunder. Am Körnerplatz gehen wir weiter geradeaus und erreichen bald darauf die Talstation der Schwebebahn. Hier erwartet uns ein besonderer Service der Verkehrsbetriebe - der betreute Fahrkartenkauf. Es bedarf eines besonderen Fahrscheines für die Bahn, das ist klar. Aber welcher Fahrschein für welchen Fahrgast der optimale ist, kann nur der sofort herbei eilende DVB-Mitarbeiter mit besonderer Qulifikation aufklären. Wir müssen es ihm glauben, denn mit unserem durchschnittlichem IQ ist das kaum zu verstehen. Irgendwann sitzen wir alle in der Bahn, und es kann losgehen. Fast lautlos erklimmt die Gondel die Höhen von Oberloschwitz. Oben wird es nochmal spannend. Kurz vor dem Ziel hält die Bahn mehrmals an. Für die letzten 15 m braucht sie fast die gleiche Zeit wie für den ganzen Rest. Aber sie bewegt sich doch! So gelangen wir zum "scharfen Start" für unsere Wanderung.

Von der Bergstation gehen wir noch einige Meter bergan. An der Straßengabelung halten wir uns rechts und folgen der Oeserstraße bis zum Hotel Schöne Aussicht. Dort geht's weiter geradeaus. Auf der Robert-Diez-Strasse und der Calberlastraße verlieren wir wieder an Höhe. Wo der steile Abschnitt endet, biegen wir halblinks in den Josef-Hegenbarth-Weg ein. Auf Höhe der Hausnummer 10 taucht vor uns eine alte Steinbogenbrücke auf. Vor der Brücke halten wir uns rechts, um sie dann nach links zu überqueren. Kurz darauf stoßen wir auf eine schmale Straße. Hier wenden wir uns zunächst nach rechts und verlassen die Straße kurz danach am beginnenden Geländer wieder nach rechts. Auf dem schmalen Weg steigen wir in ein kleines Tälchen hinab, das wir auf der anderen Seite über die sich anschließende Treppe sofort wieder verlassen. So gelangen wir in den Wachwitzer Rhododendronpark. Natürlich können wir hier an diesem frostigen Wintermorgen nicht die Blütenpracht genießen, mit der der Garten jedes Frühjahr seine Besucher verzaubert. Doch interessant ist es allemal, einen Bogen durch den noch relativ jungen Park zu ziehen, der erst zwischen 1970 und 1972 vom Gartenbauingenieur Karl Scholz und seinen Helfern angelegt wurde. Vor der Königlichen Villa biegen wir nach links in die Straße ein. Nach ein paar Metern bergan gehen wir dann rechts hinter der Villa entlang. Nach einer unmittelbar folgenden Linkskurve des Weges gehen wir direkt auf ein Gebäude zu. Direkt vor dem Haus wird die Stützmauer auf der rechten Seite durch eine Treppe unterbrochen. Diese steigen wir hinauf. Auf dem ersten Treppenabsatz biegen wir dann rechts ab und gelangen so in einem Linksbogen an ein eisernes Tor. Das Tor ist nicht verschlossen und gibt uns den Weg auf den Wachwitzer Weinberg frei. Auf halber Höhe durchqueren wir nun den Weinberg. Am anderen Ende stoßen wir wieder auf ein Tor, welches diesmal verschlossen ist. Wir entscheiden uns deshalb für den Aufstieg über die steile Treppe nach links. Am Ende der Treppe gehen wir weiter geradeaus bergan. Auch an der Stelle, wo der sich anschließende Pfad weniger steil wird, halten wir uns weiter geradeaus. So gelangen wir auf eine der im Hang verlaufenden Terrassen, die noch vom Weinbau in vergangenen Zeit zeugen. Wir bewegen uns auf der Terrasse parallel zum Hang. Nach etwa 100 m benutzen wir dann die zweite Treppe, um den eine Etage höher verlaufenden Weg zu erreichen. Der Weg verläuft in einem Linksbogen und nach weiter knapp 100 m schlüpfen wir durch ein Tor in einer Mauer. Wir überqueren die Ohlsche und gehen weiter durch den Busch, immer auf einer Höhe bleibend, den schmalen Pfad entlang. Wo der Weg beginnt, steiler bergab zu führen (etwa 200 m weiter), wenden wir uns scharf nach links und nähern uns nun wieder den Häusern von Rochwitz. Bald verlassen wir den Wachwitzer Höhenpark durch ein Tor. Kurz danach zweigt rechts der Eichendorffsteig ab. Auf diesem gelangen wir in Serpentinen hinunter in den Wachwitzgrund. Unten angekommen wenden wir uns nach links. An der folgenden Brücke über den Bach wechseln wir das Ufer und folgen dem Pfad am Bach den Grund hinauf. An der nächsten Brücke biegen wir dann nach rechts ab. Wir verlassen das Tal auf dem bergan führenden Weg. So erreichen wir kurze Zeit später die Wachbergschänke. Dort werden wir bereits erwartet. Es ist jetzt kurz vor 12 Uhr. Damit ergibt sich hier eine gute Gelegenheit zur Mittagspause, die auch von allen rege genutzt wird. Die Tatsache, dass man uns eine lange Tafel, an der alle Platz haben, hergerichtet hat, macht den Auffenthalt sehr angenehm. Bei guter Stimmung wird viel geschwatzt, getrunken und gegessen. Alles passt und wir bleiben an die 2 Stunden hier kleben.

Irgendwann reißen wir uns dann doch zusammen und brechen wieder auf. Es fällt schon schwer, die gemütliche und warme Lokalität zu verlassen. In der Zwischenzeit ist es draußen wärmer geworden, und ein leichter Nieselregen hat begonnen. Allerdings ist die befürchtete Eisglätte bislang ausgeblieben. Von der Tür des Wirtshauses gehen wir geradeaus in Richtung des Ortsteils Oberwachwitz. Als es nicht mehr weiter geradeaus geht, folgen wir der Hottenrothstraße nach links, überqueren den Oberwachwitzer Weg und gehen danach die Straße Agneshöhe bis zum Ende. Dort beginnt ein schmaler Weg, der uns durch einen Talgrund führt. Nach dem Aufstieg über eine Treppe biegen wir nach rechts ab und gehen den Weg An der Kirschwiese hinunter. Am Waldrand halten wir uns links und folgen dem abzweigenden Wanderweg bis zum Aussichtspunkt Agneshöhe. Nachdem der Namesbezug zur geschätzten Frau Wanderleiterin gebührend gewürdigt wurde, genießen wir hier erstmal die zugegebenermaßen nicht besonders weit reichende Aussicht. Ein Becher Glühwein oder auch andere Leckereien aus dem Rucksack trösten aber über die schlechte Sicht hinweg.

Nach 20 Minuten machen wir uns dann wieder auf den Weg. Der Nieselregen hat sich in der Zwischenzeit verflüchtigt. Wir gehen zunächst am Zaun entlang weiter. Nach ungefähr 200 m verlassen wir den Weg in Richtung Wohngebiet und folgen dem leicht bergab führenden Pfad nach halbrechts. So durchwandern wir am Hang in leichtem Auf und Ab den Talkessel der Moosleite. Einen halben Kilometer weiter treffen wir auf einen gepflasterten Fußweg. Es handelt sich um den Moosleitenweg, in den wir nach links einbiegen und somit ziemlich schnell wieder an Höhe gewinnen. Oben in Pappritz angekommen gehen wir erstmal weiter geradeaus und folgen nach dem Ende der Moosleite der Schulstraße. Kurz nach Überquerung der Straße der Friedens zweigt rechts ein steil bergab führender Fußweg ab. Es handelt sich um den Stallberg. Der Weg geleitet uns nun hinunter in den Helfenberger Grund. Wo wir die Straße erreichen halten wir uns rechts und gehen weiter talwärts in Richtung Niederpoyritz. Nach 300 m teilt sich die Straße und wir biegen nach links in die Rockauer Straße ab. Wenige Meter hinter dem Ende der Bebauung beginnt der Wald. Auf der rechten Seite zweigt mit einem Schlagbaum abgesperrt ein Wanderweg ab. Diesem Weg folgen wir nun für einen knappen Kilometer. Wo sich der Weg erst vom Zaun entfernt und danach eine weite Rechtskurve beschreibt, folgt bald eine Weggabelung. Hier nehmen wir den links bergwärts führenden Pfad. Dieser schlängelt sich nun Meter für Meter hinauf in Richtung Rockau. Als wir nach dem steilen Anstieg oben ankommen, fällt dem Wanderleiter auf, dass die Zahl der Mützenträger offensichtlich rapide abgenommen hat. Ein entsprechender dezenter Hinweis wird aber mit allgemeiner Ignoranz beantwortet. Nach einem kurzen Sammeln setzen wir den Weg geradeaus in Richtung des nun schon sichtbaren Ortes Rockau fort. Am Ortsbeginn führt ein schmaler Fußweg rechts an den ersten Häusern vorbei. So gelangen wir zum Dorfplatz. Am gegenüber liegenden Ende des Platzes verlässt halbrechts ein Wanderweg den Ort, was man allerdings erst erkennt, wenn man den Platz schon halb überquert hat. Hinter dem Ort folgen wir dann der Baumallee. Ab Beginn des Waldes führt der Weg dann bergab in einen Grund hinein. So erreichen wir kurze Zeit später die Keppmühle. Hier mündete früher der Richtung Hosterwitz kommende romantische Wanderweg durch den Keppgrund. Leider ist der Weg seit Jahren gesperrt, weil "durch den desolaten baulichen Zustand der Treppenanlage und der Stützmauer in Höhe der Keppmühle keine Verkehrssicherheit mehr gegeben ist". So jedenfalls drückt sich der Dresdner Amtsschimmel aus. Da wir hier also nicht absteigen können, bleibt uns nur, die Stufen auf der anderen Seite wieder hinauf zu gehen. Nach 50 m halten wir uns rechts und nehmen den weniger steilen Weg in Richtung Zuckerhut. Dieser führt im Hang weiter bergan. An der Oberkante des Talhanges angekommen, schlängelt sich der Weg für etwa 400 m immer am Waldsaum entlang. Dann zeigt uns ein Schild die Stelle, an der wir rechts wieder in den Wald hinein müssen. Nur wenige Schritte weiter öffnet sich vor uns eine tolle Aussicht auf das Elbtal. Wir haben den Aussichtspunkt Zuckerhut erreicht. Der besondere Reiz des Blickes nach unten besteht nun darin, dass langsam die Dämmerung herauf zieht, und im Elbtal die Lichter angehen. Allerdings ist es dadurch auch noch etwas frischer, und wir halten uns nicht übermäßig lange an der zugigen Stelle auf.

Also nehmen wir zügig den Abstieg nach Hosterwitz in Angriff. Wir folgen dem vom Aussichtspunkt talwärts führenden Weg. An der Barriere vor der Straße sammeln wir uns ein letztes Mal und gehen danach gemeinsam den Keppgrundweg hinunter. An dessen Ende stoßen wir auf die Dresdner Straße. Hier halten wir uns erst einmal links. An der nächsten Ecke biegen wir dann rechts in die Van-Gogh-Straße ab. So geht es noch weiter bergab bis zur Pillnitzer Landstraße. An dieser Stelle verabschieden sich die ersten Wanderfreunde, da hier an der Haltestelle eine günstige Gelegenheit besteht, mit dem Bus in Richtung Stadt zu düsen.

Der große Rest der Wandergesellschaft setzt danach den Weg in Richtung Elbe fort. Dafür folgen wir der Van-Gogh-Straße weiter bis zum Ende. Dort wenden wir uns nach rechts und biegen in die Laubegaster Straße ein. An der nächsten Ecke zweigt links die Kirchgasse ab. Auf dieser gelangen wir kurze Zeit später zur Kirche Maria am Wasser. Es ist mittlerweile dunkel und das Kirchlein wird von Scheinwerfern angestrahlt. Das verleiht dem Kirchhof eine romantische Atmosphäre. Neugierig drehen wir eine Runde um die Kirche. Einfach schön hier!

Da aber die Kälte nun heftig an den unbemützten Ohren des Wanderleiters zwickt, bleibt der Wandergruppe nicht unendlich Zeit. Wir gehen zurück auf die Straße. Direkt an der Kirchenmauer entlang führt ein Weg zur Elbe hinunter. Direkt am Fluss legen wir dann die letzten Meter von Hosterwitz bis zur Pillnitzer Fähre auf dem Leinpfad zurück. Wir haben Glück, die Fähre legt gerade an, als wir den Anleger erreichen. So gibt's wenigstens keine kalten Füße. Am anderen Ufer folgt dann der Abschlussfestakt der Wanderung. Jeder Teilnehmer erhält vom Wanderleiter seine Urkunde. Damit ist mal wieder ein ereignisreicher und schöner Tag Geschichte.

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Die Bergstation der Schwebebahn
Die Bergstation
der Schwebebahn


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Die Königliche Villa
Die Königliche Villa


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Wachwitzer Königlicher Weinberg
Wachwitzer
Königlicher Weinberg


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Die Wachbergschänke
Die Wachbergschänke


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Der Fernsehturm in Oberwachwitz
Der Fernsehturm
in Oberwachwitz


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Aussichtspunkt Agneshöhe
Aussichtspunkt Agneshöhe


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Im Helfenberger Grund
Im Helfenberger Grund


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Die Keppmühle
Die Keppmühle


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Maria am Wasser in Hosterwitz
Maria am Wasser
in Hosterwitz