Wir treffen uns gegen 8:30 Uhr am Bahnhof Niedersedlitz. Wie üblich beschäftigt uns zu Beginn erst einmal das Problem, wer mit wem welche Fahrkarte zum günstigsten Preis erwirbt. Nachdem diese Aufgabe bewältigt ist, kommt auch schon unsere S-Bahn. Wir fahren zunächst zum Hauptbahnhof. Dort steht bereits der Regionalzug nach Elsterwerda bereit. Dieser bringt uns nach Cossebaude. Nach dem Aussteigen wird's dann spannend. Die Buslinie 404 in Richtung Meißen verkehrt am Wochenende nur als Anruflinienbus. Das bedeutet in der Praxis, dass der Fahrgast eine Stunde vor Abfahrt anruft und das Busunternehmen zur regulären Abfahrtszeit ein Taxi schickt. Als der Wanderleiter bereits am Vorabend anrief und ca. 20 Fahrgäste anmeldete, bewirkte dies unverkennbare Hyperventilationsgeräusche am anderen Ende der Leitung. Aber die Spannung löst sich ziemlich schnell. Noch vor der eigentlichen Abfahrtszeit fährt ein Bus mit der Linienbezeichnung "Sonderfahrt" vor, lädt uns ein und düst mit uns ohne Zwischenhalt direkt zum Start unserer Tour, der Haltestelle Schachtberg in Scharfenberg. Nachdem wir den Bus verlassen haben, gehen wir die Straße einige Meter zurück. Am Ende der ersten Stützwand auf der Bergseite der Straße biegen wir scharf rechts ab. Bereits an dieser Stelle gibt es etwas Interessantes zu sehen. Hinter dem Bauzaun ist der Eingang zum König-David-Hilfsstolln zu erkennen, der gerade saniert wird. Der Stolln entwässert die Reste des ehemaligen Bergbaureviers Klipphausen/Scharfenberg, in dem einst nach Silber gegraben wurde. Nach einem kurzen Blick auf den Stolleneingang wenden wir uns nach rechts und gehen den Weg oberhalb der Stützwand wieder in Richtung Meißen. Der Weg führt vorbei an Grundstücken allmählich steiler werdend bergan. Nach einer Linkskurve erreichen wir das Tor zum Schloss Scharfenberg. Das Schloss gilt als eine der ältesten Burganlagen Sachsens, deren Gründung auf das Jahr 938 zurückgehen soll. Das äußere Tor der Anlage steht offen und wir können einen Blick in die Gärten werfen. Das innere Tor bleibt heute für uns verschlossen. Wir riskieren noch einige neugierige Blicke und entschließen uns dann, die Tour fortzusetzen. Dafür gehen wir den Weg wieder einige Meter bergab. Auf halber Höhe folgen wir dann der grünen Wanderwegmarkierung nach links und gelangen so zur Talstraße hinunter. Auf diese biegen wir nach links ein. Nur wenige Meter weiter erkennen wir auf Höhe des vorletzten Anwesens einen Wegweiser mit der grünen Markierung am Geländer. Dort überqueren wir den Bach und folgen dem links neben dem Grundstück beginnenden Pfad in die Wolfsschlucht. Der Weg wird jetzt recht anstrengend, da er sich immer steiler bergan windet. Nachdem wir oben ein Anwesen passiert haben, treffen wir auf eine Kreuzung, wo wir uns scharf rechts halten. Nur wenige Schritte weiter gabelt sich der Weg und wir entscheiden uns für den rechten etwas unterhalb der Oberkante der Talböschung durch den Wald verlaufenden Weg. In einigen Windungen gelangen wir so zu einem Aussichtspunkt, der uns einen tollen Ausblick auf das Elbtal gewährt. Vor und liegt auf der gegenüber liegenden Elbseite der Ort Brockwitz, aber auch Coswig, Radebeul und die Ausläufer von Dresden sind zu erkennen. Wir verweilen noch einige Augenblicke und diskutieren, welche Einzelheiten im Panorama so zu erkennen sind. Dann wird es doch etwas frisch und wir ziehen weiter. Parallel zur Elbe folgen wir weiter dem Weg, der etwas unterhalb der Böschungsoberkante verläuft. Das gestaltet sich einmal mehr recht anstrengend, da der Weg in einem ständigen Auf und Ab mit teilweise kräftigen Höhenunterschieden verläuft. Auf diese Art gelangen wir nach etwas mehr als 2 km zum sogenannten Totenhäuschen. Hierbei handelt es sich um ein Garten- und Lusthäuschen, das im Jahre 1628 von den Besitzern des Batzdorfer Schlosses erbaut wurde. Der etwas eigentümliche Name für eine solche Einrichtung soll wohl den vielen Todesfällen in den Kriegswirren zur Zeit seiner Erbauung geschuldet sein. Doch davon lassen wir uns heute nicht beeindrucken. Das Umfeld des Häuschens eignet sich bestens zum Rasten. Wir nutzen das. Jetzt werden die Rucksäcke aufgerissen und alles Essbare herausgeholt. Dazu fließt der Glühwein aus diversen Thermosflaschen. Das absolute Highlight sind allerdings die Eierkuchen, die einer der Wanderfreunde auf seinem Kocher in großer Stückzahl für alle zubereitet und die jeder nach Belieben noch mit Nutella verfeinern kann. Echt lecker! Alle sind begeistert. Um die Verdauung danach in wohltuender Form anzuregen, erfolgt danach die Ausgabe eines vitaminreichen alkoholhaltigen Getränks. Auch das kommt gut an - wie überraschend. Auch wenn es schwer fällt, irgendwann müssen wir dann doch weitergehen. Zunächst dem Waldrand folgend überqueren wir kurz danach die Wiese. Wieder am Waldrand angekommen stoßen wir auf einen Wegweiser. Den Schildern zufolge führt der grün markierte Weg hier rechts bergab zur Rehbockschänke. Das klingt verlockend. Wir können uns das allerdings sparen, da das Gasthaus im Januar wegen Urlaub geschlossen ist. Also folgen wir den Weg geradeaus nach Batzdorf. Ziemlich schnell ist nun das Schloss Batzdorf in der Dorfmitte in Sicht. Einmal hier interessieren wir uns auch für dieses Bauwerk und werfen einen schüchternen Blick in den Hof. Dann kommt uns das Glück zu Hilfe, den durch die zufällige Begegnung mit einem Schlossbewohner erhalten wir die Möglichkeit noch etwas mehr zu sehen. So öffnet sich für uns ein weiterer Hof sowie die Tür zur Schlosskapelle. Schließlich bedanken wir uns mit einer kleinen Spende für den Verein. Weiter geht's. Vor vom Schlosstor nehmen wir nicht den gepflasterten Weg hinunter ins Rehbocktal sondern gehen oberhalb von Stützwand und Geländer auf dem mit blauem Punkt markierten Weg, der mit Betonformsteinen gepflastert ist, in Richtung Reichenbach. Nach etwa 250 m weist die Markierung scharf nach rechts und wir gehen hinunter zum Teich. Von hier aus folgen wir dem Bach, der dem Teich entspringt. Er führt uns hinein in ein bewaldetes Tal mit steilen Hängen. Nach ca. 1 km erreichen wir einen etwas größeren Stausee, den wir auf der rechten Seite umkurven. So gelangen wir kurze Zeit später an eine Straße, in die wir nach rechts einbiegen. Ab hier begleitet uns ein gelber Strich als Wanderwegmarkierung. Etwa 650 m weiter erwartet uns als nächste Attraktion ein Steinkreuz am Straßenrand. Eine davor liegende Tafel berichtet uns vom Grund seines Vorhandenseins: "Die Sage berichtet: In der Reformationszeit bewarben sich ein katholischer und ein evangelischer Pfarrer um die Pfarrstelle in Naustadt. Diese stand dem Sieger eines Wettreitens nach Meissen zu. Hier verunglückte der katholischer Pfarrer tödlich!" Eine kurze Gedenkminute muss heute reichen, denn die Kälte beginnt doch schnell zu zwicken, wenn man länger stehen bleibt. So setzen wir unseren Weg fort und erreichen nach wenigen Minuten den Ort Bockwen. Im Ort gehen wir erst einmal auf der Straße geradeaus. Diese führt bergab in die Ortsmitte. An der Straßengabelung halten wir uns rechts und an der Kreuzung 100 m weiter biegen wir wieder rechts ab. Auf dem Bockwener Ring verlassen wir dann den Ort. Wo wir an den Feldrain stoßen, entscheiden wir uns für den Weg mit dem Namen "Fuchsgruben" nach links. Nach knapp 500 m gabelt sich der Weg und wir nehmen den linken Weg, der uns wieder in ein bewaldetes Flusstälchen hinein führt. Den Weg immer bergab folgend haben wir bald einen Rastplatz mit Pavillon erreicht. Dieser sieht dann einladend genug aus, um noch eine kurze Pause zu machen. Das ist natürlich auch eine gute Gelegenheit, sich mit den Resten jenes vitaminreichen Getränkes, dass bei der ersten Rast am Totenhäuschen nicht völlig aufgebraucht wurde, noch einmal abzuhärten. Darüber hinaus kommen noch einige weitere Leckereien aus den Rucksäcken zum Vorschein, die das Leben süßer machen. Da wir noch ein Stück des Weges vor uns haben, werden die Rucksäcke irgendwann wieder auf den Rücken geworfen. Zunächst überqueren wir den Bach auf der Brücke unterhalb des Pavillons. Dann geht's nach rechts weiter. Der Weg wird nun wieder etwas anstrengend, denn er führt ziemlich steil aus dem Tal nach oben. Der Anstieg ist aber nicht allzu lang. Nachdem wir oben angekommen und ein paar Meter weiter gegangen sind gabelt sich der Weg wieder einmal. Wir entscheiden uns für den linken Weg, der auf gleicher Höhe bleibend um die Kurve führt. Schon wenige Augenblicke später erblicken wir über das Tal hinweg Schloss Siebeneichen. Das Schloss scheint zwar zum Greifen nahe, aber der Wanderweg schlängelt sich dann doch noch etwas durch den Wald. Endlich angekommen drehen wir natürlich eine Runde durch den Park. Vom Schloss zurück auf dem Weg gehen wir nicht talwärts nach rechts sondern folgen kurz der Straße nach links. Schon nach wenigen Schritten zweigt ein Pfad nach rechts ab. Der hier angebrachte Wegweiser verrät, dass man hier zum Katharinenhof gelangt. Am Zaun entlang führt der Weg wieder durch den Wald. An einem Anwesen mit einem gelben Gebäude stoßen wir auf eine schmale Straße, der wir nach rechts folgen. Wo diese nach links abbiegt verlassen wir die Straße und durchqueren diagonal das Gelände einer ehemaligen Parkanlage. Am anderen Ende erreichen wir die stark befahrene Wilsdruffer Straße. Vorsicht beim Überqueren! Auf der anderen Straßenseite zweigt eine schmale Gasse mit dem Namen "Goldgrund" von der Hauptstraße ab. Sie führt uns in das gleichnamige Tal hinein. Um nicht die ganze Zeit auf der Straße zu gehen, wechseln wir nach 300 m über eine Brücke auf die andere Seite des Baches. Der dort verlaufende Waldweg bringt uns weiter talwärts. Am Ende des Grundes passieren wir das Hotel Goldgrund und erreichen kurz darauf die Hirschbergstraße. Nachdem wir unter der Brücke hinweg die Bahnstrecke gekreuzt haben, wird deutlich, dass wir uns im Triebischtal befinden. Am Ufer der Triebisch gelangen wir zur nächsten Brücke. Über sie hinweg gehen wir hinüber zur Talstraße. An der Kreuzung biegen wir nach links ab und wechseln wenige Meter weiter an der Ampel vor der Porzellanmanufaktur die Straßenseite. Jetzt müssen wir nur noch ein paar Schritte die Rauhentalstraße hinauf und haben dann unser Ziel die Gaststätte Schweizerhaus erreicht. Hier sind wir angemeldet und wollen gemütlich die Tour ausklingen lassen. Das Angebot des Hauses passt. Jeder findet was ess- und trinkbares in der Karte und zum Thema Geschmack gibt es auch keine negativen Beiträge. Nach ein und einer halben Stunde sind wir dann bereit den Heimweg anzutreten. Bis zum S-Bahn-Haltepunkt ist es nicht mehr weit. Wir müssen nur zur Triebischbrücke zurück. Hinter der Brücke halten wir uns links und gelangen vorbei am Amtsgericht zum Einkaufszentrum Neumarktarkaden. Durch den Einkaufstempel hindurch erreichen wir den Zugang zum neuen Haltepunkt Meißen Altstadt. Nach kurzer Wartezeit kommt dann auch schon die S-Bahn, die uns ein Erlebnis reicher und damit gut gelaunt wieder nach Hause bringt. |
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