Es herrschen eisige -8°C an diesem Samstagmorgen. Aber das hält echte Freunde des Wanderns nicht hinter dem Ofen. 24 Unerschrockene machen sich auf zur Wandervögel-Winterwanderung. Treff ist wie gewohnt am Bahnhof Niedersedlitz. Viertel nach 9 sitzen wir in der S-Bahn in Richtung Hauptbahnhof. Dort steigen wir um. Mit der S 3 geht's weiter nach Freital. So erreichen wir kurz vor 10 Uhr den Bahnhof Deuben. Hier soll unsere heutige Wanderung beginnen. Nachdem wir alle potentiellen undichten Stellen an unserer Kleidung verschlossen haben, damit die Kälte uns nicht noch mehr zusetzt, kann es losgehen. Vor dem Ausgang des Bahnhofs überqueren wir die Straße. Der dort abgehenden Döhlener Straße folgen wir vorbei am Busbahnhof zur Kreuzung an der Dresdner Straße. An der Ampel wechseln wir auf die andere Seite der Hauptstraße, wo wir nach links abbiegen. An der nächsten Ecke halten wir uns rechts und gehen nun auf der Leßkestraße in Richtung Weißeritz. Gleich nach der Brücke verlassen wir die Straße nach rechts und nehmen nach 20 m links den bergan führenden Pfad, der mit einem grünen Strich markiert ist. Auf halber Höhe treffen wir auf einen weiteren Pfad. Wir halten uns scharf links und gehen weiter bergan, bis wir wieder an eine Straße gelangen. Wir folgen der Straße wenige Meter geradeaus, dann zweigt auf der gegenüberliegenden Seite spitzwinklig wieder ein breiter Weg in Richtung Gärten ab. Hier ist weiterhin der mit grünem Strich markierte Wanderweg gekennzeichnet. Der breite Fahrweg endet nach etwa 150 m. Wieder biegen wir in spitzem Winkel ab. Der schmale Wanderweg führt uns weiter am Hang hinauf in den Wald. Noch eine Kehre im Wald, dann wandern wir etwa 1 km oberhalb der Gartenanlagen fast auf gleicher Höhe. An einer Kreuzung zweigt der grün markierte Weg dann nach halb links ab. Jetzt wird's anstrengend. Auf einem kurzen Wegstück haben wir an die 60 Höhenmeter zu überwinden. Der Eine oder Andere kommt so trotz der Kälte doch ins Schwitzen. Oben angekommen sammeln wir uns erstmal. Die Wartezeit verkürzen uns wohldosierte Informationen zur Geologie und Bergbauvergangenheit des Windberggebietes. Dann geht es auch schon weiter. Wir wenden uns nach links und folgen dem breiten Weg in Richtung Tierheim, das wir auf der linken Seite umgehen. Jetzt sind es nur noch wenige Meter und wir erreichen das König-Albert-Denkmal, das als Freitaler Wahrzeichen von weit her auf dem Windberg zu sehen ist. Wir finden, hier ist ist ein guter Platz zum Rasten, auch wenn durch das eher trübe Wetter heute keine gute Fernsicht herrscht. Einen schönen Blick auf Freital und das ganze Weißeritztal gibt's allemal. Der Wanderleiter weiß auch noch ein paar Takte zur Geschichte des 1904 eingeweihten Denkmals zu sagen. Dann werden die Rücksäcke geöffnet und heraus kommen allerlei Leckereien. Neben warmem Tee zieht auch ein auffällig starker Glühweinduft um unsere Nasen. Außerdem werden wahre Wunder vollbracht: aus den kleinsten Rücksäcken werden beachtlich große Flaschen mit vitaminhaltigen Spirituosen gezaubert. Hut ab! Und die Menge saugt die Droge dankbar auf. Nach einer halben Stunde kriecht die Kälte aber dann doch langsam unter die Jacken. Das ist das Signal zum Aufbruch. Wir kehren dem Denkmal den Rücken und nehmen den linken Weg, der wieder in den Wald hinein führt. Wir folgen ihm, bis wir die Kohlenstraße erreichen. Auf dieser gehen wir noch einige Meter nach links. Dann zweigt nach links ein Fußweg mit dem Namen Hartmanns Berg ab, der uns steil talwärts führt. Wir überqueren die Burgker Straße und folgen geradeaus weiter dem Gemeindeweg. Dieser führt uns geradewegs zum Schloss Burgk. Dort halten wir uns links. Am Ende der Mauer finden wir den Eingang in den Innenhof. Der kulturelle Höhepunkt des Schlosshofes verblasst für viele Wanderfreunde zunächst neben der Gelegenheit, die hier vorhandene Museumstoilette zu benutzen. Vom Druck befreit bietet sich dann aber trotzdem noch die Möglichkeit, gemeinsam den Schlosspark mit dem Rotkopf-Görg-Denkmal, dem Eingang zum Museumsbergwerk und dem Spielplatz zu erkunden. Unumstrittener Höhepunkt ist dabei die Seilbahn, die von einigen Wanderfreunden getestet und für gut befunden wird. Danach machen wir uns wieder auf den Weg. Wir verlassen den Park durch eine Tür und ziehen gen Norden auf dem Bergerschachtweg davon. Nach einer Rechtskurve zweigt nach links Damms Weg ab. Für etwa 900 m führt uns der Weg abseits von Straßen stetig seicht bergan. In der Nähe eines Kreisverkehres stoßen wir wieder auf Straßenverkehr. Wir folgen jetzt der Gasse mit dem Namen Glückaufweg. Diese verläuft weiter bergan. Am ihrem Ende biegen wir nach links in die Straße ein. Als diese rechts abbiegt, gehen wir zunächst auf dem breiten Weg weiter geradeaus. Nur wenige Meter weiter führt links ein schmaler Wanderweg in den Grund hinein. Auf dem Kesselgrundweg gelangen wir zu einer Brücke. Dieses Bauwerk wurde im Zuge der Windbergbahn errichtet. Da es sich hier um eine Eisenbahnstrecke mit einigen Besonderheiten handelt, nutzt der Wanderleiter wieder einmal die Gelegenheit für einige Worte an Volk. Immerhin sehen wir die erste deutsche Gebirgsbahn vor uns, die auf 1,6 km Luftlinie immerhin 120 m Höhenunterschied bewältigen muss. Die Steigung betrüge dann 7,5% (Der Hinweis auf die identische Prozentzahl bei Bockbier wird allgemein als etwas zu weit hergeholt abgetan). Durch die Streckung der Trasse in vielen teilweise sehr engen Kurven auf über 5 km wurde beim Bau der Höhenunterschied eisenbahntauglich gemacht. Ein letzter Blick in Richtung Gleis, dann müssen wir weiter, denn beim Rumstehen zwickt die Kälte wieder mächtig. Wir ziehen weiter den Kesselgrund hinunter. Leider können wir uns nicht wie gewollt auf die schöne Landschaft konzentrieren, da der Weg teilweise sehr glatt ist, was durch mehrere Stürze anschaulich wird. Doch irgendwie erreichen wir im Tal in der Nähe des Gasthofes zur Linde dann doch wieder eine Straße. Wir sammeln uns kurz und gehen nun nach rechts weiter auf der Gitterseer Straße. In der nächsten Linkskurve ändert die Straße ihren Namen in Cornelius-Gurlitt-Straße. Dieser folgen wir noch bis zur nächsten Kreuzung und biegen nun links in die Karl-Stein-Straße ein. Nach wenigen Metern stehen wir an einer Hauptstraße und stoßen links am Bahnübergang wieder auf die Gleise der Windbergbahn. Parallel zu den Gleisen verläuft der Collmweg, dem wir bis zur Birkigter Straße folgen. Auf dieser lassen wir nun Freital endgültig hinter uns und gehen rechts parallel zu Eisenbahn und Weißeritz in Richtung Dresden. Schon bald stehen wir vor den Resten der Weizenmühle. Seit der Wende verfällt dieses Anwesen zusehends. Eigentlich schade, denn der Turm der Mühle prägt diese Gegend im Weißeritztal doch sehr. Hinter der Mühle ist nun auch unser nächstes Ziel schon deutlich zu erkennen - die Heidenschanze. Deshalb geht's nun rechts die gleichnamige Straße hinauf. Nach einer leichten Linkskurve zweigt links ein Weg ab. Auf diesem gelangen wir nun anfänglich leicht bergan gehend hinüber zu den Wäldchen auf dem Plateau der Heidenschanze. An der ersten Gabelung im Wald halten wir uns rechts und schon wenige Meter weiter blicken wir hinunter in den Plauenschen Grund. Wir stehen direkt über dem Portal des Autobahntunnels. Gegenüber grüßt die Begerburg. Wieder gibt's aus den Reihen der Wanderfreunde einige interessante Sätze zur Geschichte der Gegend, schließlich wollen wir ja heute auch was lernen. Von der 1400 jährigen Siedlungsgeschichte an diesem Ort sind allerdings nur noch versteckte Reste erhalten. Nach dem Genuss dieser geistigen Nahrung kraxeln wir vorbei am leicht verfallenen Aussichtspunkt den steilen Hang nach oben. Dort ist dann noch einmal Gelegenheit, sich anderen Genüssen zu widmen. Glühwein und Kräuterschnaps stehen da ganz hoch im Kurs. Ein paar Häppchen werden auch noch vernascht. Allerdings setzt uns die Kälte nach wie vor zu. Deshalb dehnen wir die Rast auch nicht unendlich aus. Nun ist Endspurt angesagt. Alle zieht's ins Wirtshaus. Wir gehen zurück zur Straße und auf dieser die letzten Meter hinauf nach Coschütz. Am Platze begrüßt uns der Gasthof Coschütz, in den wir frohlockend einrücken. Ein ordentliches warmes Essen haben wir uns verdient und jeder findet auch etwas auf der Karte. Allerdings macht Kälte die Wandersleut auch müde, deshalb ist das allgemeine Geschnatter heute auch etwas leiser. Doch gut gelaunt nehmen dann alle ihre Urkunde vom Wanderleiter entgegen und manche können sich sogar zu einem kurzen Jubel aufraffen. Als alle satt und zufrieden sind, machen wir uns auf den Heimweg. Dafür müssen wir nur noch bis zur nahen Straßenbahnendhaltestelle laufen, dann werden wir ja gefahren. |
>> Klicken auf die Bilder vergrößert diese
|
|