Es ist eisig kalt, als sich die Wanderfreudigen gegen 9 Uhr an der Endhaltestelle der Straßenbahn in Prohlis treffen. Das sollte allerdings nicht weiter verwundern, denn schließlich handelt es sich heute um die Portos-Winterwanderung. Im Gegensatz zu den letzten Jahren gesellt sich diesmal auch richtig viel Schnee zur Kälte. Damit wir nicht erst kalte Füße bekommen, warten wir auch nur einige Minuten auf eventuelle Nachzügler, danach setzt sich die Truppe in Bewegung. Wir gehen zunächst auf dem Bahnsteig der Straßenbahn entgegen der Fahrtrichtung bis zum Ende und dann hinauf zur Bundesstraße. Dort überqueren wir die Straße. Direkt auf der anderen Straßenseite beginnt ein Wanderweg, der mit grünem Punkt markiert ist. Diesem folgen wir nun. Er führt uns parallel zum Geberbach in Richtung Nickern. Wir unterqueren an der Brücke den Autobahnzubringer und gelangen nach wenigen Metern in den alten Ortskern. Etwa 200 m hinter der Brücke biegt der Wanderweg nach rechts in die Gaustritzer Straße ab. Der Weg führt uns so wieder an den Autobahnzubringer heran und danach parallel dazu bis zur nächsten Brücke. Dort halten wir uns links und an der nächsten Kreuzung rechts. Jetzt laufen wir direkt auf Schloss Nickern zu. Wir lassen das Schloss rechts liegen und erreichen über eine Brücke wieder das andere Ufer des Geberbaches. Direkt hinter der Brücke halten wir uns rechts und folgen dem Bachlauf hinein in den Gebergrund. So erreichen wir nur wenig später Kauscha. Auf der Straße Am Stausee gehen wir erst einmal 150 m nach rechts. An der dort folgenden Kreuzung können wir auf der linken Seite bereits das erste Etappenziel unserer heutigen Tour erkennen – die König-Albert-Eiche. Dieser mit seinem Umfang von über 5 Metern heute so gewaltige Baum wurde im Jahre 1898 zu Ehren des 70. Geburtstages und 25-jährigen Dienstjubiläums des sächsischen Monarchen gepflanzt.Nach einer kurzen Ansprache des Wanderleiters und einem flüchtigen Blick auf künftige Wohnträume im Gutshof nebenan, wo gerade eine Sanierung läuft, beschließt die Truppe gleich weiter zu ziehen. An sich ist das eine gute Idee, nur muss der Wanderleiter den dezenten Hinweis loswerden, dass man dies auch in der richtigen Richtung tun sollte. Dieser Hinweis wird aufgenommen und so geht es auf der Straße Am Stausee zurück zum Geberbach. Wenige Meter weiter biegt der Wanderweg nach rechts in Richtung Staudamm ab. Über den Damm hinweg wandern wir an der Talsperre Kauscha entlang das Tal hinauf. Dabei durchqueren wir die Autobahnbrücke der A17. Kurze Zeit später befinden wir uns an der Vorsperre, die mit wesentlich mehr Wasser gefüllt ist, als der Stausee. Wir laufen weiter bergan und gelangen so nach Goppeln. An der Straße biegen wir rechts ab und folgen der Straße bis zum Gasthof. Dort angekommen halten wir uns auf dem Fußweg links. Am Autohändler ist der Wanderweg nach links ausgeschildert. Vorbei am Altenheim St. Clara und einigen ehemaligen Bauernhöfen gehen wir die Dorfstraße entlang bis kurz vor der Hauptstraße ein Weg nach links abzweigt. In diesen biegen wir ein und folgen ihm wieder hinunter in den Gebergrund. An der Fischermühle (auch Golberoder Mühle) überqueren wir wieder den Geberbach. Direkt am Ende des Zaunes zweigt rechts ein schmaler Weg steil bergan ab. Ein wenig außer Atem treffen wir oben in Golberode ein. Die weit auseinander gezogene Wandergruppe muss sich kurz sammeln und setzt dann den Weg geradeaus auf der Straße fort. Von hier ab verlassen wir den mit grünem Punkt gekennzeichneten Wanderweg. An seine Stelle tritt der rote Punkt. Auf der Hauptstraße (mit dem Namen Zur Pappel) verlassen wir bergwärts das Dorf bis die Straße an einer Kreuzung endet. Auf der anderen Straßenseite führt ein breiter Weg weiter bergan, den wir bis zur nächsten Gabelung folgen. Dort biegen wir links ab und gehen nun direkt auf die Babisnauer Pappel zu. An der Pappel wird erst einmal ausschweifend gerastet. Wir nutzen die Zeit, um von der stählernen Aussichtsplattform einen Blick in Richtung Dresden und umliegenden Täler zu werfen und informieren uns an den aufgestellten Tafeln über die Geschichte des 1806 gepflanzten Baumes. Aber natürlich werden auch die Rucksäcke geplündert. Die meisten Wanderfreunde finden in ihrem Rucksack das, was sie erwartet haben,. Es gibt aber auch Fälle, in denen der Inhalt ebenfalls auf Wanderschaft gegangen ist. Da muss dann kurzerhand der entwichene Glühwein wieder aus dem Unterhemd gewrungen werden. Die ganz Harten bekommen vom Wanderleiter noch einen Schluck Zaubertrank – und siehe da, die Sonne kommt hinter den Wolken hervor.Nur mit Mühe gelingt es dem Wanderleiter einige Sonnenanbeterinnen zum Weitergehen zu motivieren, aber schließlich ist es geschafft und die Meute zieht weiter. Am Ende des Ackers gabelt sich der Weg. Wir biegen rechts ab in Richtung Kreischa. Auf dem folgenden Wegstück wird’s richtig Winter. Hier sind seit dem letzten Schneefall noch nicht so viele Leute unterwegs gewesen. Wir folgen dem fast unsichtbaren Weg bergab. Nach etwas mehr als einem Kilometer erreichen wir eine Straße. Wir überqueren diese und gelangen auf der anderen Seite in das kleine Dorf Kleba. Im Dorf gehen wir zunächst auf der Straße weiter bergab. Vor dem Tor eines markanten Gehöftes ist so etwas wie eine Kreuzung zu erkennen. Hier steht links ein großer Baum, den wir zu bestimmen versuchen. Wir beschließen es könnte eine Eiche sein. Beim Weitergehen halten wir uns links und sind nun bergan unterwegs. Immer geradeaus laufend treffen wir an einem Wasserbehälter wieder auf die Straße. Jetzt geht’s nach rechts weiter. Nur noch wenige Meter und wir sind im Ort Kautzsch. In der Ortsmitte biegen wir von der Poststraße nach links in die Lindenstraße ein und gehen einige Schritte bergab. So stehen wir vor dem nächsten Naturdenkmal, das wir heute besuchen wollen – der Kautzscher Winterlinde. Der Baum hat seine besten Tage schon hinter sich, aber der Stammumfang ist immer noch beeindruckend. Nach kurzem Aufenthalt ziehen wir wieder los. Zuerst geht’s zurück nach oben zur Poststraße, wo wir links abbiegen. Wir folgen der Straße nun immer geradeaus. Nach etwas mehr als einem Kilometer überqueren wir nach rechts den Lockwitzbach und befinden uns an der Hummelmühle. Hinter der Lockwitztalstraße geht’s dann gleich wieder bergan. An der Weggabelung am Rand der Wiese entscheiden wir uns für den breiten Weg nach links. Wir gehen ihn hinauf auf die Hänge des Lockwitztales. Oben auf dem Hang sehen wir schon bald die majestätische Erscheinung der Burgstädteler Linde. Dieser Baum ist wahrscheinlich an die 500 Jahre alt. Möglicherweise existierte an dieser Stelle vor Jahrhunderten ein Burgwall, was auch den Namen des benachbarten Dorfes erklären könnte. Seit im Jahre 1990 bei einem Unwetter fast alle Äste der ausladenden Krone des damals schon geschwächten Baumes herunter brachen, sind die Tage dieser Winterlinde wohl gezählt. Allerdings wurde 1993 neben der alten eine neue Linde gepflanzt. Wir nutzen diesen schönen Platz zu einer längeren Rast und genießen die Sonne, den mitgebrachten Proviant und noch einige Tropfen Zaubertrank von Wanderleiter.Als es weiter geht, setzt sich die Truppe in Richtung Burgstädtel in Bewegung. Wir passieren den alten Dorfplatz, der die Form eines Rundling hat und folgen der Straße Zur Linde geradeaus bis zum Ortseingangsschild von Borthen. An dieser Stelle verlassen wir den Wanderweg mit der Markierung roter Punkt, der uns seit der Hummelmühle wieder begleitet. Wir biegen rechts ab und orientieren uns von nun an am gelben Strich. Vorbei an den Gärten auf der rechten Seite gelangen wir in die Obstplantagen. Wir unterqueren eine Hochspannungsleitung und erreichen danach an einem großen stählernen Tor eine Weggabelung. Hier wartet der letzte besondere Baum des Tages auf uns. Um vor ihm zu stehen, müssen wir am Zaun entlang ein paar Schritte auf dem Weg nach rechts gehen und gleich danach durch die Obstbäume nach links. Auf einem Hügel unter der Hochspannungsleitung sehen wir die Steinlinde nebst viel Gestrüpp und einigen überdimensionierten Kieselsteinen. Hier ist nicht der Baum das Besondere sondern eher die herumliegenden Steine, die geologisch Interessierte ins Schwärmen geraten lassen. Aber offensichtlich ist weder die Interessenlage in der Truppe noch die Wetterlage (die Steine sind fast im Schnee versunken) dafür geeignet, dass sich echte Begeisterung Bahn brechen kann. Der Wanderleiter trägt’s mit Fassung und geleitet die Meute zurück zum großen Stahltor. Dort biegen wir wieder rechts auf den gelben Strich ab. Jetzt wandern wir durch die Wüste Mark Heinitz immer geradeaus bis zum Wald. Auch im Wald lassen wir uns an der Wegkreuzung nicht von dieser Richtung abbringen. Schon bald sehen wir im vor uns liegenden Tal die Ortschaft Gombsen, auf die wir bergab zulaufen. Auch als der gelbe Strich nach rechts abbiegt, gehen wir weiter geradeaus, bis wir auf eine Straße stoßen. Wir biegen nach links ein und gehen weiter talwärts bis zur Baumschulenstraße. Dort angekommen wenden wir uns nach rechts und folgen der Straße bis zur nächsten großen Kreuzung. Hier zweigt die Kreischaer Straße nach links ab. Sie bringt uns bis zur Dresdner Straße (Straße nach Lockwitz). Von da ab geht’s durch den Kreischaer Kurpark. So gelangen wir zum Kreisverkehr am Haussmannplatz. Hier sind wir am Ziel der heutigen Tour. Die Einkehr im Cafe Lehmann haben wir uns wirklich verdient. Kulinarisch bleiben hier keine Wünsche offen. Die sportliche Anerkennung gibt’s dann vom Wanderleiter mit der feierlichen Übergabe der Urkunde. Gut gelaunt schaffen wir danach gerade so den Bus nach Dresden. |
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