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Es geht in die Brüche

Schon eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges hat sich ein ansehnliches Grüppchen am gewohnten Treffpunkt vor dem Bahnhof Niedersedlitz versammelt. Die Zeit bis zur Abfahrt vergeht beim betreuten Fahrkartenkauf und den Disskussionen, wer sich mit wem eine Fahrkarte teilt, wie im Fluge. Wenige Minuten nach 9 Uhr sitzen wir planmäßig in der S-Bahn in Richtung Sächsische Schweiz. Ziel der Bahnfahrt ist heute Stadt Wehlen.

Etwa 20 Minuten später steigen wir dort aus dem Zug und sammeln uns auf dem Bahnsteig. Lange halten wir uns hier nicht auf. Zügig aber ohne Hast gehen wir durch die Unterführung hinüber zum Bahnhof. Erfahrungsgemäß wartet die Wehlener Fähre bereits auf die mit der S-Bahn Angereisten. Tatsächlich steht der Fährmann mit seinem Traumschiff am Anleger bereit, und bringt uns ohne lange Wartezeit ans andere Ufer. Kurz darauf stehen wir auf dem Marktplatz von Stadt Wehlen. Hier gibt es erstmal einen technischen Halt, denn die Wanderleiter sind gefordert, die exakte Personenzahl der Wandergruppe zu ermitteln. Das stellt sich als anspruchsvolle Aufgabe heraus, da die Gruppe in ständiger Bewegung ist. Schließlich einigen sich alle auf die Zahl 24, was auch mit der Zahl der bestellten Hauptgerichte auf der bereits ausgefüllten Bestellliste für die heutige Einkehr korrespondiert. Nun gilt es noch die Bestellung telefonisch an das anvisierte Gasthaus weiterzugeben.

Dann kann es aber wirklich losgehen mit der heutigen Tour. Zwischen Rathaus und Brunnen hindurch verlassen wir den Markt durch eine kleine Gasse. Nach der Brücke über den Uttewalder Bach gelangen wir auf den Karl-Marx-Platz. Dort halten wir uns rechts. Direkt links vom Torhaus zweigt ein Weg mit dem Namen Hausberg von der Straße ab. Wir folgen dem rot markierten Wanderweg, der den Hausberg hinauf führt. Noch nicht ganz auf Betriebstemperatur gekommen, quälen wir uns den Berg hinauf. Auf halber Höhe entspinnt sich am Bienenlehrstand eine kurze Diskussion, ob hier Imker oder Honigbienen ausgebildet werden. Schließlich kommen wir oben an der Alten Wehlstraße an, der wir geradeaus folgen. Bereits 60 m weiter biegen wir nach links in die Straße Zur Wilke ab. Am Ende der Anliegerstraße führt links zwischen den Hausnummern 21 und 22 ein schmaler Fußweg weiter. Nach den Grundstücken knickt der Weg scharf links ab. Nun nähern wir uns der oberen Talkante des Elbtals, der wir dann stromabwärts folgen. Nur kurz danach biegt der Weg nach rechts in ein Seitental ein. Es geht erstmal bergab. Unten wartet die erste körperliche Herausforderung. Wir müssen den Wilkebach überqueren, der sich direkt neben dem Weg als Wasserfall weiter ins Tal hinunterstürzt. Nach dem Bach führt der Weg wieder leicht bergan. Am Ende des Seitentals erreichen wir die Wilkeaussicht, von wo sich uns ein beeindruckender Blick ins Ebtal und zur Bastei eröffnet. Wir nehmen uns die Zeit, und lassen die Aussicht einige Minuten auf uns wirken.

Danach geht es parallel zur Elbe weiter. Wir folgen dem Wehlener Steinbruchpfad. Ursprünglich war dieser Haldenweg ein Verbindungsweg der vielen, zwischen Wehlen und Zeichen gelegenen Steinbrüche. Gleichzeitig diente er bei Hochwasser als Notweg für die Elbanwohner. Nach etwa 200 m erreichen wir an einer Wegbiegung die Schwedenhöhle. Es handelt sich um eine Einsturzhöhle, die vom Weg aus gar nicht zu sehen ist. Zum Eingang muss man wenige Schritte steil absteigen. Dazu ist heute allerdings nur ein Wanderfreund bereit, der dann den anderen Weggefährten ein Foto des Eingangs zur Höhle präsentiert. Dieses Vorgehen kann unter Nutzern sozialer Medien als durchaus zeitgemäß eingestuft werden. Man muss nicht mehr überall gewesen sein. Es reicht, wenn man weiß, wer da war.

Gleich darauf wartet aber ein noch interessanteres Highlight auf uns - die alte Steinsäge. Hier gibt es jede Menge Zeugnisse der vergangenen Steinbruchsära zu entdecken: jede Menge alter Gleisreste der Grubenbahn, eine Lehmrutsche, eine Sammlung alter Gerätschaften, die einst im Steinbruch Verwendung fanden, sowie Gebäude und Reste anderer baulicher Anlagen, die für den Transport der Steine gebraucht wurden. Die Sammlung ist außerordentlich interessant. Außerdem kann man am Wegesrand auch zahlreiche dem Schöngeist entsprungene Exponate bewundern. Das alles bremst uns schon gewaltig ein. Allerdings noch nicht genug. Unsere Reservierung im Gasthaus lässt uns noch mehr Zeit, die wir zu einer Rast nutzen. Inmitten der vielen Relikte aus vergangenen Tagen finden wir einen Tisch, der geeignet ist, die Schätze aus unseren Rucksäcken auszubreiten. Eine halbe Stunde verbringen wir so noch bei Glühwein, anderen Naschereien und schier endlosem Schwatzen. Man könnte fast vergessen, dass wir uns zu einer Wanderung getroffen haben.

Dann muss es aber weiter gehen. Wir durchqueren die Friedrichbrücke. Kurz danach führt eine kleine Treppe eine Böschung zu einem breiterem Weg hinauf. Oben wenden wir uns nach links und ziehen auf dem breiten Weg weiter. Zunächst verläuft die alte Steinbruchstraße in einem weiten Rechtsbogen durch den Wald, dann weiter gerade über offenes Land. Nach einem knappen Kilometer eröffnet sich auf der rechten Seite ein eindrucksvoller Blick über das Elbtal und die angrenzende Landschaft. Ein steinerner Tisch lädt am Panoramablick zu verweilen ein. Aber zum einen haben wir gerade gerastet, zum anderen wartet das Gasthaus auf uns. Der Weg führt nun in einer weiten Linkskurve auf eine Ortschaft zu. Nach 400 m gabelt sich der Weg. Wir nehmen den Abzweig halbrechts bergab in Richtung der ersten Häuser von Dorf Wehlen. Wir gehen hinunter zum Teichweg und folgen diesem für 300 m geradeaus. Dann führt ein Weg rechts talwärts zum einem Vierseithof. Wir folgen dem Weg und durchqueren den Hof. Neben einer Pension befindet sich hier auch das Gasthaus "Zur alten Säge" , in das wir nun mit viel Vorfreude einrücken. Wir kommen 10 Minuten nach der angekündigten Zeit, aber das sollte man bei einer Wandergruppe verzeihen können. In der Folge werden wir richtig gut versorgt. Zuerst gibt's natürlich ein Getränk und danach wie bestellt ein ebenso leckeres Essen. Rundherum blickt man in zufriedene Gesichter. Wir halten es in angenehmer Umgebung über eineinhalb Stunden aus.

Aber irgendwann muss es dann weitergehen. Wir haben noch ein Stück Weg vor uns. Also wieder warm anziehen, und los geht's. Zunächst gehen wir wieder hinauf zum Teichweg. Oben halten wir uns rechts. Nach 150 m erreichen wir die nächsten Häuser. Dort biegen wir links ab. Bergan verlassen wir den Ort immer geradeaus. Nach 500 m gehen wir an einem kleinen Waldstück nach links. Der Weg führt nun in ein Tal hinein. Noch einmal 500 m weiter befinden wir uns wir an der oberen Talkante des Elbtals. Geradeaus geht es zur Himmelsleiter, die hinunter ins Elbtal nach Zeichen führt. Wir aber wenden uns nach rechts und folgen für die nächsten 3,5 km der Talkante. Der Weg ist abwechslungsreich und gewährt uns ständig neue Ausblicke auf das Elbtal und die auch hier vorhandenen Reste einstiger Steinbrüche. Nach 2,7 km auf dem Pfad kommen wir zu einem Aussichtspunkt, auf dem eine alte Fernsehantenne steht. Hier sammeln wir uns erstmal. Die Wanderleiter finden, dass jetzt eine Dosis Vitamine in flüssiger Form für die Truppe nicht schlecht wäre. Das Präperat wird wie gewöhnlich als Schluckimpfung verabreicht. Tatsächlich gehen die 0,7 Liter wie geschnitten Brot weg.

Eine halbe Stunde danach sind wir wieder fit und können weitergehen. Den nächsten Stopp legen wir dann oberhalb von Posta ein. Am Nachmittag hat sich sogar die Sonne noch dazu entschlossen, bei uns vorbeizuschauen. Das macht den Blick auf das unter uns liegende Posta, die Pirnaer Altstadt und den Sonnenstein geradezu spektakulär. Wir genießen diesen Blick noch für einige Minuten.

Jetzt rüsten wir zum Endspurt. Der Weg führt nun rechts landeinwärts. Nach 250 m trifft unser Pfad auf einen Weg, der sich aus Richtung Mockthal nähert. Hier wenden wir uns scharf nach links. Bergab gelangen wir so nach Posta. Unten treffen wir dann auf die Straße Oberposta. Dort biegen wir rechts ab, überqueren die Straße und folgen dem Fußweg an der Elbe. Der bringt uns zur Postaer Straße, auf der wir noch 700 m geradeaus weitergehen. An der Hausnummer 3 biegen wir links in den Pfad zur Elbe ab. Dieser führt uns geradewegs zum Copitzer Fähranleger. Die Fähre scheint direkt auf uns zu warten. Nachdem alle an Bord sind, holt der Fährmann auch gleich über. Vom Pirnaer Anleger gehen wir dann geradeaus durch die Bahnbrücke in die Altstadt hinein. Die letzten Meter bis zum Bahnhof legen wir durch Dohnaische, Jacobäer- und Gartenstraße zurück. Am Bahnhof Pirna gibt's für jeden Wanderfreund noch die obligatorische Urkunde, dann kommt aber auch schon die S-Bahn, die uns in heimische Gefilde bringt.

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Am Markt von Stadt Wehlen
Am Markt von
Stadt Wehlen

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An der Wilke-Aussicht
An der Wilkeaussicht

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Blick ins Elbtal und zur Bastei
Blick ins Elbtal
und zur Bastei

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Wegweiser am Steinbruchpfad
Wegweiser
am Steinbruchpfad

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Die Schwedenhöhle
Die Schwedenhöhle

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Kunst im Steinbruch
Kunst im Steinbruch

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Dorf Wehlen
Dorf Wehlen

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Gasthaus Zur alten Säge
Gasthaus
Zur alten Säge

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Blick über Posta und die Pirnaer Altstadt
Blick über Posta und
die Pirnaer Altstadt