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Es ist 1. Mai - ehemaliger Kampf- und Feiertag der Werktätigen. Als Stellplatz hat die Wanderleitung den Bahnhof Niedersedlitz ausgewählt. Zur festgelegten Zeit um 8:50 Uhr ist ein Großteil der Wanderfreunde angetreten. Die rote Mai-Nelke war von allen Teilnehmern verpflichtend gefordert. Alle Nachlässigen ohne Nelke bekommen diese Grundausstattung noch vom Nelken-Verantwortlichen ausgehändigt. Fahnen, Fähnchen und Transparente waren fakultativ mitzuführen, gehören aber durchaus zur Ausstattung der Wandergruppe. Das sind gute Voraussetzungen für's Kämpfen und Feiern. Jetzt könnte die Demo nur noch an den Fahrkarten zum Startpunkt scheitern. Aber mit ein wenig Agitation und Propaganda konnte der Genosse Fahrkartenautomat schließlich doch dazu bewegt werden, die Tickets auszugeben. Somit schaffen wir es, planmäßig um 9:08 Uhr mit der S-Bahn in Richtung Bad Schandau abzufahren. Wir verlassen den Zug in Heidenau-Großsedlitz und sammeln uns auf dem Bahnsteig. Hier stoßen noch die letzten versprengten Demonstrationswilligen zum Demo-Block. Nach kurzen Verbrüderungsszenen setzt sich der Block dann endlich in Bewegung. Wir verlassen den Bahnsteig und biegen an der Straße Am Niederhof links ab. Nach wenigen Metern überqueren wir die Hauptstraße. Gleich halbrechts steht unser erstes Ziel - die Pechhütte. Hier befindet sich das Infozentrum der Deutschen Bahn für die Neubaustrecke Dresden-Prag. Dieses ist zwar geschlossen, aber der Wanderleiter bemüht sich, der Gruppe ein vages Bild vom Projekt mit dem 30 km langen Tunnel, der hier beginnen soll, zu vermitteln. Allerdings wird man im nächsten 5-Jahr-Plan wohl noch nicht hindurchfahren können. Weiter geht es dann auf der mit rotem Punkt markierten Kastanienallee den Hang hinauf. Wir passieren den Froschteich, wo Wanderfreundinnen sogleich Gefahr laufen, einen solchen zu küssen. Schnell weiter, denn wer weiß schon, was dabei so passieren kann. Also ziehen wir das Tal hinauf. Nach einem Kilometer stehen wir vor dem Tor zum Barockgarten Großsedlitz. Hier legen wir einen kurzen Break ein, denn wir müssen uns hier schon mal entscheiden, was wir heute Mittag essen wollen. Die Wanderleiter haben schon mal die Speisekarte dabei. Schließlich geben wir unsere Order noch telefonisch an das Wirtshaus durch, dann geht's aber weiter. Ab hier folgen wir dem Königsweg. Vor dem Parktor stehend wenden wir uns nach rechts. An der nächsten Kreuzung biegen wir links in die Parkstraße ein. Nach wenigen Metern folgt eine Rechtskurve und gleich darauf halten wir uns links, um gleich wieder rechts abzubiegen. Auf dem Schäferweg verlassen wir die Siedlung. Am Neubauernweg halten wir uns dann links und folgen der Straße für 500 m aus dem Ort hinaus. Dann zweigt der Königsweg nach rechts von der Straße ab und unterquert den Autobahnzubringer. Später wird der Weg schmaler und es geht es bergab in die Ortschaft Krebs. Den Ort durchqueren wir immer geradeaus auf der Hauptstraße. Am Ortsausgang folgen wir der Straße nach links und kreuzen gleich darauf die Krebser Straße. Auf der anderen Straßenseite setzen wir unsere Tour auf dem Schotterweg fort. Nach einer Linkskurve führt der Weg rechts unter der Autobahn hindurch und danach bergan. Nach einer erneuten Rechtskurve erreichen wir die ersten Häuser von Meusegast. In der Ortschaft folgen wir der Markierung gelber Strich. An der Kreuzung mit der Hauptstraße biegen wir links ab. Schon 70 m weiter weist die gelbe Markierung in einen nach rechts abzweigenden Weg. Dieser Weg gabelt sich 120 m weiter nach dem Parkplatz. Wir entscheiden uns für den linken gepflasterten Weg. Nachdem wir einen Teich passiert haben, stoßen wir auf einen überdachten Rastplatz. Hier ist erstmal Pause angesagt. Wir lassen uns nieder und wühlen in den Rucksäcken. Einige süße Leckereien machen in der Folge die Runde. Eine halbe Stunde später machen wir uns wieder auf die Socken. Wir gehen den gepflasterten Weg an der Hecke nach rechts hinunter. Als wir den Wanderweg wieder erreichen, wenden wir uns nach links. Geradeaus geht es nun in den Wald hinein. Schon wenige Schritte weiter stoßen wir auf einen Haufen Steine. Eine Schautafel erklärt uns, dass hier bis in die 50er Jahre das Belvedere zu Weesenstein stand, ein Jagdpavillon in den Ausläufern des Schlossparks. Nebenan befindet sich noch ein Aussichtspunkt mit Blick aufs Müglitztal. Nach kurzem Auffenthalt nehmen wir den steilen Weg bergab ins Müglitztal. Der Weg schlängelt über mehrere Brücken, die noch von der einstigen Ausdehnung des Schlossparks zeugen, talwärts. Unten empfängt uns ein toller Blick auf Schloss Weesenstein und den noch existierenden Teil des Parks. Wir sammeln uns vor dem Eingang und drehen eine Runde durch's Schloss. Ein Blick auf die Uhr mahnt uns dann aber zum Weitergehen. Wir haben uns für 12:30 Uhr in der Schlossgaststätte angekündigt. Deshalb steigen wir hinunter zur Straße und rücken ins Gasthaus ein. Wir werden schon erwartet. Auch hier herrscht gute Laune. Die dargebotenen Getränke tun ein Übriges. Nach und nach werden die Teller mit den bereits am Vormittag georderten Speisen aufgetragen. Auch da gibt es nichts zu meckern. Nach reichlich eineinhalb Stunden sind wir soweit, dass es weitergehen kann. Wir steigen zunächst wieder ein Stück in Richtung Schloss hinauf. Oben wenden wir uns aber nach links, um auf der Zufahrt zum Schloss allmählich wieder talwärts zu wandern. Unten überqueren wir die Müglitz auf dem Geh- und Radweg. Kurz nach der Brücke entdecken wir ein Schild, das uns darauf hinweist, dass wir die nächsten 2,2 km auf dem Planetenweg zurücklegen werden. Entlang des Weges sind die Abstände zwischen den Planeten unseres Sonnensystems im Maßstab 1:2 Milliarden durch Tafeln verdeutlich. Auf einer Tafel erfahren wir, dass wir so mit jedem Schritt etwa 2 Millionen Kilometer zurücklegen. Vom Neptun aus bewegen wir uns von nun an in Richtung Sonne. Auf unserer Bahn durch den interplanetaren Raum dürfen wir aber den kleinen eingebauten Knick auf dem Weg zum Uranus nicht verpassen. Direkt hinter dem Feuerwehrgerätehaus müssen wir rechts abbiegen. Auf der anderen Seite der Müglitz führt der Planetenweg weiter. Die nächsten ca. 4 Milliarden Kilometer bewegen wir uns immer parallel zur Müglitz. Direkt in Sonnennähe stoßen wir dann auf die Straße Am Kuxberg. Hier überqueren wir die Müglitz nach links und gelangen so an die Müglitztalstraße. Auf der anderen Straßenseite weist ein Schild den Weg zum Bahnhof. Wir folgen der kleinen Straße und passieren kurz danach am Haltepunkt Köttewitz die Eisenbahnstrecke nach Altenberg. Auf den folgenden Metern wird es anstrengend. Es geht nun eine Weile bergan. Wir orientieren uns dabei immer an der Wegmarkierung blauer Punkt. So schleppen wir uns nach und nach hinauf nach Ploschwitz. In dem Ortsteil von Falkenhain angekommen, müssen wir rechts abbiegen. Gleich hinter dem Ort eröffnet sich uns noch einmal ein herrlicher Blick über die Landschaft. Allmählich geht es aber wieder bergab. Nachdem wir die Bahnstrecke auf einer Brücke erneut gekreuzt haben, stoßen wir wieder auf die Müglitztalstraße. Die blaue Wegmarkierung leitet uns etwas weiter links über die Müglitz. Vorbei an der Anhyrithalde steigt der Weg gemächlich in Richtung Dohna an. Die letzten Meter werden dann doch etwas steiler. Am Ende der Treppe biegen wir dann nach links ab. Vor uns befindet sich nun die Burg Dohna bzw. das, was davon übrig ist. Die Burg der einst mächtigen Donins verfiel nach der Dohnaer Fehde von 1402 zusehends. Im 19. Jahrhundert errichteten die Dohnaer Bürger dann den noch vorhandenen Wehrturm neu sowie ein Vereinshaus für die Schützengilde, eine Kegelbahn und einen Festsaal. Auch die letzte Treppe hinauf zum Turm erklimmen wir tapfer. Hinter den Gebäuden entdecken wir einen Rastplatz, auf dem wir uns niederlassen. Das entpuppt sich als Gelegenheit, die müde gewordene Wandergesellschaft wieder etwas aufzupimpen. Verschiedene vitaminhaltige Tinkturen werden verabreicht. Das hebt durchaus die Stimmung. Ebenso machen wieder angeblich glücklich machende süße Häppchen die Runde. So vergeht eine Dreiviertelstunde in der nachmittäglichen Sonne wie im Fluge. Schließlich besinnen wir uns darauf, dass wir noch nicht am Ziel der Tour sind. Ein Stück des Weges liegt noch vor uns. Wir gehen es an und rucken zunächst in Richtung Kirchturm an. Vorbei an der St.-Marien-Kirche überschreiten wir den Markt in Richtung Ratskeller. Danach folgen wir der Burgstraße bis zur Antonstraße, in die wir nach links einbiegen. Diese führt uns, mit dem roten Punkt markiert, talwärts zur Dresdner Straße und weiter hinunter noch einmal zur Müglitztalstraße. Hier wenden wir uns nach rechts. Nach wenigen Metern zweigt noch vor dem Bahnhof Dohna der rote Punkt nach links ab. Auf der Straße Am Robisch, deren Name auf den rechts oben im Wald liegenden sorbischen Burgwall aus dem 10. Jahrhundert hinweist, gehen wir nun geradeaus weiter. An der Gabelung vor dem Sportplatz entscheiden wir uns für den bergan führenden rechten Weg. Etwa 500 m weiter zweigt rechts ein Weg ab. Den Wanderleiter kostet es hier einige Überredungskünste, die Gruppe auf dem rechten Weg geradeaus zu halten, da einige Wanderfreunde partout abbiegen wollen. Unser Weg führt dann ungefähr 250 m weiter tatsächlich in einer Rechtskurve bergan. Wir überqueren die Autobahn auf dem Landschaftstunnel Meuschaer Höhe. Immer geradeaus geht es nun stetig steigend hinauf auf den Lugberg. An der Lugturmstraße erreichen wir die ersten Siedlungshäuser. Jetzt folgen wir noch 200 m der Lockwitzer Straße geradeaus, dann laden uns großflächige Banner rechts in den Biergarten am Lugturm ein. Spätestens jetzt fühlen die letzten Wanderfreunde, wie trocken in der warmen Luft des Nachmittags die Kehlen geworden sind. Da müssen wir etwas dagegen tun. Also rücken wir in den Garten ein und gönnen uns ein leckeres Getränk. Der Wanderleiter nutzt die Ruhephase gleich zum Überreichen der Urkunden. Anschließend wird noch heftig in den Kalendern geblättert und über mögliche Termine für die nächsten Touren diskutiert. Nach einer halben Stunde nehmen wir die letzten Meter dann in Angriff. Wir ziehen talwärts. Der Weg führt direkt auf eine Grundstückseinfahrt zu. Wenige Meter vor dem Tor biegen wir rechts auf den steileren Pfad ab. Dem schmalen Weg folgend gelangen wir hinunter nach Kleinluga. Dort halten wir uns zunächst links und gehen über den Lugturmweg vorbei an der Luthereiche zum Teichplatz. Hinter dem Teich beginnt halbrechts die Steile Straße, die uns nach Großluga führt. Wir überqueren die Dohnaer Straße, wenden uns kurz nach rechts, um gleich danach zweimal links abzubiegen. Jetzt sind es nur noch wenige Schritte bis zur Busendhaltestelle Luga. Wir sind am Ziel. Die hier halbstündlich verkehrende Linie 65 bringt alle mit Auto angereisten wieder zum Stellplatz in Niedersedlitz. Bevor der Bus kommt, beginnen wir schon mal, uns zu verabschieden. Schönes Wetter und schöne Tour - es war mal wieder ein gelungener Tag. |
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