Die Wetterprognosen für den Tag der Radtour fallen nicht sonderlich gut aus. Vormittags ist leichter Regen angesagt. Doch als die potentiellen Tourteilnehmer früh die Augen öffnen, ist keine Spur von leichtem Regen zu sehen. Nein - es schüttet wie aus Kannen. Das hat eine rege Kommunikation im und um das Heim des Wanderleiters zur Folge. Man berät, erkrankt, sagt ab, zieht das Internet zu Rate,… Das Regenradar im Netz zeigt aber deutlich Hoffnung an. Und tatsächlich hat der Regen gegen 9:15 Uhr aufgehört. Der harte Kern trifft sich um diese Zeit am Haltepunkt Dobritz. Von dort geht's dann über Breitscheid- und Winterbergstraße in Richtung Großer Garten. Mit einer kleinen Verspätung folgt noch eine Gruppe zeitweise wankelmütiger und schließlich doch entschlossener Radfreunde auf der gleichen Route. Über die Stationen Hauptallee, Lenne- und Güntzstraße erreichen alle bis kurz nach 10 Uhr den Sachsenplatz. Hier sind wir zum scharfen Start der Tour verabredet. Tatsächlich finden sich hier noch weitere Radelfreunde ein, so dass die Gruppe auf immerhin 10 Optimisten anwächst. Doch der Mut zum Optimismus lohnt sich! Wir starten die Tour mit einer Elbquerung via Albertbrücke. Gleich hinter der Brücke halten wir uns rechts und fahren hinunter auf den Elberadweg. Auf diesem sind wir etwa 800 m stromaufwärts unterwegs, bis wir die Prießnitzmündung erreichen. Hinter der Prießnitzbrücke biegen wir nach halblinks vom Elberadweg ab und fahren auf dem Diakonissenweg zur Bautzner Straße. Bei der Überquerung der Bautzner Straße ist größte Vorsicht geboten, da der Autoverkehr hier ununterbrochen rollt und kaum Verständnis für Rad fahrende Verkehrsteilnehmer zeigt. Als wir endlich auf der anderen Seite sind, halten wir uns kurz links und biegen nach wenigen Metern rechts in die Prießnitzstraße ein. Dieser folgen wir dann bis zum Ende, wo wir nach links in die Jägerstraße einbiegen. Jetzt geht's leicht bergan bis zur Bischofswerdaer Straße, diese 100 m nach links und danach scharf rechts in die Straße An der Prießnitz. Hier rollen wir dann wesentlich entspannter hinunter ins Prießnitztal hinein. Nach der großen Steinbogenbrücke, auf der die Stauffenbergallee das Tal überquert, sind wir im Grünen, fernab von jeglichem Straßenverkehr. Für etwas mehr als 4 km fahren wir nun immer links der Prießnitz das Tal hinauf. An manchen Stellen im mittleren Teil dieser Strecke hat der Regen dem Weg stark zugesetzt und Schlammlöcher gebildet. Doch so etwas hält uns nicht auf. Nach ca. 4,3 km überqueren wir erstmals den Fluss. Da es an dieser Stelle keine Wegkreuzung gibt, haben wir auch gar keine Alternative. Etwa 500 m weiter erreichen wir einen Rastplatz mit Tisch und Bänken aus Stein. Die Aufschrift auf der daneben stehenden Säule verrät uns den Namen dieses Platzes - Meschwitzruhe, benannt nach dem sächsischen Forstmeister und Heideforscher Heinrich Meschwitz. Hier steigen wir kurz von den Rädern und sammeln uns erst einmal. Für eine längere Rast ist das Wetter ein wenig zu ungemütlich. Also geht's ziemlich schnell weiter. An der Kreuzung neben dem Rastplatz halten wir uns links und folgen dem breiten Weg weitere 700 m. An der nächsten großen Wegkreuzung fahren wir geradeaus und orientieren uns dabei an der gelben Wanderwegmarkierung. Diese Markierung begleitet uns auch auf den folgenden 5 km bis zur Heidemühle. Dabei müssen wir zunächst einen längeren Anstieg meistern und fahren dann immer links der Prießnitz. An der Heidemühle bieten sich nun gleich mehrere Möglichkeiten für eine Einkehr. Wir entscheiden uns für den Biergarten jenseits der Straße. Da es draußen immer noch nass ist, rücken wir in die Baude ein. Zu einem Bierchen, einer Apfelschorle oder einer heißen Schokolade dürfen wir sogar unsere mitgebrachten Schnitten essen. Allerdings werden auch kleine Snacks wie Bockwurst oder Waffeln geordert. Doch auch wenn es hier sehr gemütlich ist, irgendwann müssen wir weiter. Wir schwingen uns also wieder in den Sattel. Erst einmal müssen wir zur Straße zurück und über die Brücke auf die andere Seite der Prießnitz wechseln. Direkt hinter der Brücke biegen wir rechts ab und folgen weiterhin dem Fluss. Nach etwas mehr als 2 km erreichen wir eine große Kreuzung, an der sich 5 Wege treffen. Hier biegen wir halbrechts in den Weißiger Weg, der mit einem roten "W" gekennzeichnet ist, ein. Dieser bringt uns nach weiteren 1,7 km zur Ullerdorfer Landstraße. Hier biegen wir rechts ab und nach 300 m wieder nach links in die Forststraße. Dabei können wir uns an den Radwegschildern mir der Aufschrift Alter Bahndamm orientieren. An der nächsten Einmündung weisen uns die Schilder den Weg nach rechts. Auf der Heinrich-Lange-Straße gelangen wir zur Kreuzung mit der B6. Hier ist wieder äußerste Vorsicht geboten. Bei starkem Verkehr müssen wir links abbiegen. Nur wenige Meter weiter zweigt nach rechts die Bahnhofstraße ab. Nomen est omen. Auf dieser gelangen wir immer geradeaus fahrend zum alten Bahndamm. Jetzt sind wir wieder abseits des Straßenverkehrs. Von 1908 bis 1951 dampfte auf dieser Strecke die Eisenbahn durchs Schönfelder Hochland. Wir tangieren zunächst den Ort Cunnersdorf. Der ehemalige Haltepunkt hat wie alle anderen sein Bahnhofsschild zurück erhalten. Weiter rollen wir dann bis Schönfeld fast von allein. Dort ist die Bahntrasse unterbrochen. Wir müssen rechts ausweichen. An der nächsten Kreuzung biegen wir links in den Nordweg ein. Am Ende fahren wir wieder links und am Sägewerk geht rechts der Bahndamm weiter. Der nächste Ort, den wir passieren, ist Schullwitz. In Ort steht noch eine alte Eisenbahnbrücke, über die uns der Radweg hinweg führt. Nach der Brücke müssen wir die Straße überqueren. Einen Kilometer weiter erreichen wir den Haltepunkt Eschdorf. Hier steht sogar noch das hölzerne Bahnhofsgebäude. Weiter geht die Fahrt durch die Felder bis der Weg an einer Straße endet. Wir fahren nun rechts bergab nach Wünschendorf. Im Ort biegen wir an der zweiten Straße nach links ab. Wir folgen der Kohlbergstraße bis zur alten Feuerwache. Die gleichnamige Gaststätte öffnet heute nur für uns schon etwas eher. Besonders die jüngeren Teilnehmer stürmen hungrig das Gasthaus. Ein wenig Hunger haben wir aber alle, und Durst sowieso. Also wird zugeschlagen. Das Essen schmeckt und die Preise sind moderat. Und die Getränke sind sowieso in Ordnung. Das lässt uns entspannt plaudern und am Schluss wissen alle, wie man beispielsweise mit Hackepeter seine Probleme lösen kann. Nach eineinhalb Stunden raffen wir uns dann zur Weiterfahrt auf. Offensichtlich honoriert das Wetter, dass wir alle aufgegessen haben, denn es scheint sogar kurz die Sonne. Wir folgen weiter der alten Bahnlinie und treffen nach 10 Minuten in Porschendorf ein. Hier steht noch das größte Bauwerk der Eisenbahnstrecke, der Porschendorfer Viadukt. Die Sache wollen wir uns genauer ansehen und steigen erstmal vom Rad. Auf der Brücke würdigen wir das Ereignis, dass wir es in trockener Kleidung bis hierher geschafft haben, mit einem kleinen Umtrunk. Wie immer vertrauen wir dabei nur auf gesunde und vitaminreiche Alkoholika. So gestärkt schaffen wir den folgenden Anstieg bis Dürrröhsdorf spielend. Am Ortseingang treffen wir dann auf die Straße. Die alte Bahnstrecke führt nun in die noch in Betrieb befindlichen Eisenbahnanlagen des Dürrröhrdorfer Bahnhofs hinein und endet dort. Wir biegen an der Straße nach links ab und sind nun wieder unterwegs nach Porschendorf. Noch einmal passieren wir den Viadukt, diesmal jedoch unten im Wesenitztal. Um dies besonders genießen zu können, wählt der Wanderleiter den Weg über die alte Straßenbrücke. Diese gute Absicht wird von einigen Teilnehmern jedoch nicht gerade euphorisch aufgenommen. Dabei war der Radweg zwar kurz aber sooo schön. Weiter geht's dann das Dorf hinunter, bis die Hauptstraße nach links abbiegt. Dort fahren wir geradeaus in die Lindenstraße und folgen ihr aus dem Ort hinaus. Hinter dem Ort wartet dann eine echte Bergprüfung auf uns, die leider nicht alle Radelfreunde im Sattel durchstehen. Doch wer sein Rad liebt, … Oben wird also wie so oft erst mal gewartet. Und wer sich nach oben gequält hat, der kann dann auch wieder runter rollen. Diesen Umstand genießen wir auf den nächsten knapp 3 Kilometern. Dabei halten wir uns an der folgenden Kreuzung halbrechts und fahren immer geradeaus hinunter nach Liebethal. Hinter der Kirche wird's in einer Rechtskurve steil. Vorsicht ist geboten, denn unten wartet an der Kreuzung gleich eine Linkskurve. Die Straße führt nun weiter bergab ins Wesenitztal. Im Liebethaler Grund angekommen geht's auf der Hauptstraße nach rechts weiter. Wir fahren weiter durch Altjessen, bis sich die Straße vor uns gabelt. An dieser Stelle biegen wir scharf rechts in den Weinbergweg ab. Ab hier folgen wir der Markierung des Sächsischen Weinwanderweges. An der nächsten Wegkreuzung weist diese nach links und vorbei an einem Deponiegelände erreichen wir die stark befahrene Radeberger Straße. Wir überqueren die Staatsstraße und biegen 100 m dahinter links in die Zaschendorfer Straße ab. Am Ende der Straße fahren wir nach rechts in den Meiereiweg. Bei unserer Fahrt entlang dieses Weges tangieren wir die Meierei, die auf einen mittelalterlichen Fronhof zurückgeht. Die Straße führt uns schließlich bis zur Lindenallee in Graupa. In diese biegen wir nach rechts ein und fahren etwa 300 m bergan. Hinter den letzten Häuser zweigt links ein Geh- und Radweg ab. Wir folgen dem Weg und fahren entlang der Mauer zum Schlosspark bis zum Jagdschloss Raupenberg. Hinter dem Schloss wenden wir uns kurz nach rechts, um gleich wieder links in die Badstraße einzubiegen. Vorbei am Sportplatz und dem alten Freibadgelände gelangen wir zur Lindengrundstraße, der wir dann nach links bis zum Dorfplatz folgen. Diesen können wir dann rechts oder links umrunden, auf jeden Fall müssen wir danach die Kreuzerbergstraße hinauf fahren. Am Ende der Straße führt nur ein schmaler Wanderweg über die Wiese weiter. Auch wenn einige Radelfreunde auf einen Joke des Wanderleiters tippen, wir müssen dort lang. Allerdings führt der Weg nicht weiter bergan, sondern an Fuße des Hanges im Bogen nach links. Es wird ein wenig holprig, aber dieses Stück ist nicht allzu lang. Schon bald wird der Weg wieder breit und wir rollen bergab nach Oberpoyritz. Am Dorfplatz halten wir uns halbrechts und fahren den Weinbergsweg wieder hinauf. Als wir den Anstieg geschafft haben, halten wir erst einmal am Weinkeller des Weingutes Zimmerling. Die Gelegenheit zur Weinprobe wollen wir natürlich nicht auslassen. Grauburgunder und Riesling sind unsere Favoriten. Dafür verzichten wir sogar auf Windbeutel. Die gemütliche Stimmung, die beim Wein aufkommt, nutzen wir für ein Resümee des Tages. Es hat sich wieder mal gelohnt, den inneren Schweinehund am Samstagmorgen zu besiegen. Es war wieder eine schöne Tour bei guter Stimmung. Und die Urkunde vom Wanderleiter kann jeder als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Die letzten Meter bis zur Pillnitzer Fähre sind dann über Bergweg, Lohmener und Orangeriestraße sind dann in wenigen Minuten zurückgelegt. |
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Meschwitzruhe
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