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Über die Rotkehlchenstiege zum Kuhstall

Der Wetterbericht hat für den Tag nicht gerade gutes Wetter in Aussicht gestellt. So haben einige der trotzdem hinter dem Ofen hervor gekrochenen Wanderfreunde schon mal einen Gedanken daran verschwendet, was man aus dem Tag machen könnte, wenn heute keiner wandern will. Doch all diese Überlegungen lösen sich kurz vor halb neun am Bahnhof Niedersedlitz in Luft auf. Aus allen Richtungen strömen unverdrossene Wandersleut. Kleingruppen formieren sich im Minutentakt. Die Wanderleiter können es kaum fassen: bei miesen Wetteraussichten stürmen 29 Wanderfreunde die S-Bahn in Richtung Schöna. Nicht schlecht! Die S-Bahn verlassen wir am Haltepunkt Schmilka-Hirschmühle. Dort wechseln wir das Verkehrsmittel. Mit der Fähre geht's singend (nicht sinkend) hinüber in den Ort Schmilka. Hier soll unsere heutige Wanderung beginnen.

Wir überqueren die B 172 und ziehen parallel zum Ilmenbach den Ort hinauf. Vorbei an der Schmilkaer Mühle erreichen wir nach etwa 350 m am Ende des Ortes die Ilmenquelle. Dort halten wir uns halb links und folgen weiter dem breiten Fahrweg. Der Wurzelweg führt uns weiter kräftig bergan. Nach etwa 800 m biegt der Fahrweg scharf rechts ab. Rechts oberhalb des Weges erblicken wir bei genauerem Hinsehen eine Schutzhütte, die Zwieselhütte. Wir gehen die Stufen hinauf zur Hütte und nehmen uns Zeit für eine kurze Verschnaufpause. Die Zeit verkürzt der Wanderleiter mit ein paar erklärenden Worten ans Volk mit dem Aufruf, sich auf der bald folgenden Stiege nicht hetzen zu lassen.

Nachdem die Schnittenpakete und Trinkflaschen wieder in den Rucksäcken verpackt sind, ziehen wir weiter. Wir ignorieren beide rechts abbiegenden Wege in Richtung Großer Winterberg und gehen weiter geradeaus. Vorbei am Abzweig des gelben Wanderweges in Richtung Heilige Stiege erreichen wir nach ca. 400 m vor einer Linkskurve die nächste Wegkreuzung. Hier biegen wir rechts ab. Der schmale Weg ist mit einem grünen Pfeil als Bergpfad markiert. Teilweise über Holzbohlen führt er nun wieder stärker ansteigend in den Falkoniergrund hinein. Durch dichten Wald erreichen wir bald die ersten Stufen der Rotkehlchenstiege. Ab hier wird's anstrengend. Der leichte Nieselregen verhindert zwar heute eine gute Fernsicht, doch die zwischen Felsen und Wald aufsteigenden Wolken machen den sich nach und nach ergebenden Ausblick in die Landschaft trotzdem zum Erlebnis. Den ersten Teil der Stiege erklimmen wir im Wesentlichen über Stufen. Auf halber Höhe ist unter einem großen Felsüberhang Sammeln angesagt. Frau Wanderleiterin nutzt die Gelegenheit, bei allen Bedürftigen die Kräfte mit Vogelfutterkeksen aufzufrischen. Andere sehen hier die große Chance, ihre Notdurft im großen Bogen über die Klippen zu verbringen. Als dann endlich alle wieder abmarschbereit sind, geht's weiter bergan. Jetzt erwartet uns eine leichte Klettereinlage, die jedoch für Wanderfreunde wie uns keine wirkliche Hürde darstellt. Oben angekommen gibt's dann von der Wanderleitung den fast schon obligatorischen Gipfelschnaps. Diese verzögernde Aktion hat für einige Lungenflügel den Vorteil, dass sie sich wieder voll entfalten können.

Nach einem Gruppenfoto setzen wir unsere Tour fort. Wir gehen einige Schritte nach links und stoßen nach wenigen Metern auf den blau markierten Schrammsteinweg. Jetzt biegen wir nach rechts ab und folgen der Markierung bis diese rechts über Treppen die die Felsen hinauf weist. An dieser Stelle gehen wir geradeaus weiter. Auf gleicher Höhe bleibend folgen wir der unmarkierten Oberen Affensteinpromenade. Der Weg windet sich nun immer an den Felsen entlang um das Massiv der Affensteine herum. Nach etwa 1 km begegnet uns an einer Kreuzung ein gelb markierter Wanderweg. Hier halten wir uns rechts. Nur kurze Zeit später erblicken wir am Wegesrand eine Felsenbrücke, die den Namen Kleines Prebischtor trägt. Da es beiderseits der sächsisch-böhmischen Grenze einen ganzen Sack voller Felsgebilde mit diesem Namen gibt, beeilt sich der Wanderleiter zu betonen, dass dieses hier das Original sei. Nach weiteren 400 Metern biegt der gelbe Wanderweg nach rechts ab. Wir bleiben weiter auf gleicher Höhe. Nach einigen weiteren Kurven um die Felsen erreichen wir eine Wegkreuzung. Schilder weisen die Richtung nach links zur Wilden Hölle und rechts zum Carolafelsen. Wir entscheiden uns für rechts. Jetzt wird's interessant. Bergan kämpfen wir uns Meter für Meter durch hängende und querliegende Bäume. Oben angelangt treffen wir wieder auf den blauen Weg und folgen diesem geradeaus bis zur Wenzelwandaussicht. Jetzt ist es Zeit, eine richtige Pause einzulegen. Der Nieselregen hat inzwischen nachgelassen. So beginnen wir auf den Felsen sitzend unsere Rucksäcke zu plündern.

So richtig lange halten wir es aber in Ruhestellung nicht aus, denn die Kälte kriecht irgendwann in unsere Sachen. Wir brechen wieder auf. Wir folgen noch 200 Meter dem blauen Weg, dann zeigt uns ein Schild den Weg nach links in Richtung Frienstein. Es geht zunächst bergab bis zu einer Quelle. Dort halten wir uns rechts und müssen kurz wieder bergan. Ab hier weist uns die Markierung grüner Strich den Weg. Vorbei am Frienstein, auf dem sich einst eine Burg (heute Vorderes Raubschloss genannt) befand, ziehen wir nun wieder auf der Oberen Affensteinpromenade weiter. Den Abstecher zur sehenswerten Idagrotte schenken wir uns heute. In ständigem Auf und Ab erreichen wir nach etwa einer halben Stunde die Wegkreuzung am Kleinen Winterberg. Mit Blick auf den oben stehenden Pavillon steigen wir nun aus dem Felsmassiv ab. Die Treppe will scheinbar kaum enden. Unten wird wieder zum Sammeln geblasen. Danach setzen wir unsere Tour auf dem Fremdenweg fort. Es geht zunächst immer geradeaus. Etwa 150 m nach der markanten Kreuzung mit der Zeughausstraße dürfen wir den Abzweig nach links nicht verpassen. Wir durchschreiten ein Tal und erblicken kurz danach direkt vor uns das Massiv des Neuen Wildensteins. Jetzt heißt es, noch mal alle Kräfte zu mobilisieren. Weiter geradeaus gehend erklimmen wir über Treppen und kurze Leitereinlagen den Berg. Der Weg führt durch eine romantische schmale Schlucht. Allerdings scheinen nicht alle Wanderfreunde in der Lage, die Romantik voll umfänglich aufzusaugen. Leichte konditionelle Probleme sind hier und da nicht zu übersehen. Aber wir schaffen alle diesen letzten Anstieg des Tages und stehen so direkt vor dem Kuhstall genannten Felsentor. Nach Durchschreiten des Kuhstalls bietet sich schon mal ein herrlicher Ausblick auf die Landschaft der Hinteren Sächsischen Schweiz. Dies lässt sich aber noch toppen, indem man den Gipfel des Felsmassives erklimmt. Der interessanteste Weg dahin führt über die Himmelsleiter durch einen engen Kamin. Der Zugang dahin erfolgt direkt aus dem Kuhstall nach links. Oben genießen wir dann erstmal lange den schönen Ausblick. Durch die Kälte haben wir heute keine langen Pausen eingelegt und sind ziemlich schnell voran gekommen. Aus diesem Grunde muss nun der Wanderleiter auch ein Wenig auf Zeit spielen, denn der Zeitpunkt für die Reservierung in der Gaststätte ist noch fast 2 Stunden hin. Der Telefon gelingt es ihm die Zeit noch etwas nach vorn zu verlegen. Außerdem gibt's jetzt noch etwas Freizeit für alle. So können die Wanderfreunde individuell noch einen Abstecher ins Schneiderloch unternehmen, wo alle 29 Teilnehmer auf keinen Fall zusammen hinein gepasst hätten. Wir verabreden uns für 15 Uhr vor dem Gasthaus Kuhstall.

Tatsächlich sind um diese Zeit alle wieder angetreten. Wir machen uns auf in Richtung Kirnitzschtal. Der Abstieg beginnt direkt vor dem Kuhstall. Wir folgen nun immer den Wegweisern in Richtung Lichtenhainer Wasserfall. Der Weg ist durchgängig mit einem roten Punkt gekennzeichnet und kaum zu verfehlen. Nach etwa 25 Minuten sind wir am Ziel unserer heutigen Wanderung. Noch ein kurzer Blick auf den Wasserfall, dann ist der Durst aber zu groß und wir rücken ins Gasthaus am Wasserfall ein. Nicht nur für jeden Durst gibt's hier was passendes, auch für jeden Appetit. Und von dem ist nach der relativ anstrengenden Tour auch reichlich im Umlauf.

Das Wirtshaus zeigt sich unseren Ansprüchen in jeder Hinsicht gewachsen. So steigen wir am Ende des Tages zufrieden in den Bus nach Bad Schandau. In der S-Bahn nach Dresden bekommt dann fast jeder Teilnehmer noch seine Durchhalte-Urkunde. Leider fehlt am Ende ein Exemplar. Leider fehlt am Ende ein Exemplar. Der Wanderleiter hat bei derart schlechten Wetteraussichten einfach nicht mit so einem großen Ansturm gerechnet. Trotzdem war es wieder eine gelungene Veranstaltung.

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Die Schmilkaer Mühle
Die Schmilkaer Mühle

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Die Zwieselhütte
Die Zwieselhütte

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Blick von der Rotkehlchenstiege in den Falkoniergrund
Blick von der Rotkehlchenstiege
in den Falkoniergrund

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Rotkehlchenstiege
Rotkehlchenstiege

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Das kleine Prebischtor
Das kleine Prebischtor

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Der Kuhstall
Der Kuhstall

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Die Himmelsleiter
Die Himmelsleiter

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Der Lichtenhainer Wasserall
Der Lichtenhainer Wasserall

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Gasthaus am Lichtenhainer Wasserfall
Gasthaus am Lichtenhainer Wasserfall