Es ist Samstag um 8:30 Uhr. Die Wandergemeinde des ASV Portos trifft sich wie immer am Bahnhof Niedersedlitz . Und gleich zu Beginn gibt es einen Rekord zu vermelden. Das jüngste Mitglied der Gruppe ist im zarten Alter von nur fünf Wochen dem Ruf des Wanderleiters gefolgt - zugegebenermaßen nicht direkt aus eigenem Antrieb. Wenige Minuten später sitzen wir in der S-Bahn in Richtung Sächsische Schweiz. In Bad Schandau verlassen wir den Zug und steigen nach kurzem Warten auf dem Bahnhofsvorplatz in den Bus nach Hinterhermsdorf . Wir fahren bis zur Haltestelle Erbgericht starten dort unsere heutige Tour bei schönstem Sonnenschein. Gegenüber vom Parkplatz geht es sofort entlang der Weifbergstraße bergan. Es dauert nicht lang, da ist der 478 m hohe Weifberg auch schon in Sicht. Mit jedem Schritt auf dem breiten Sandweg wird der Rundblick über die Umgebung üppiger. Wenn wir das Waldstück um die Bergkuppe erreichen, lassen wir uns die Möglichkeit zum Aufstieg auf den Berg nicht entgehen. Wir biegen rechts ab und steigen hinauf zum hölzernen Aussichtsturm. Nach dem steilen Anstieg kommen wir auf den 173 Stufen des Turmes noch zusätzlich ins Schwitzen. Aber die Mühe lohnt sich, denn der Ausblick ist fantastisch. Nach stundenlanger Anreise und immerhin 30 Minuten wandern einschließlich Besteigung eines 37m hohen Turmes ist es dringend notwendig, endlich eine Rast einzulegen. Dies wird von allen ausgiebig für Essen und Trinken genutzt. Die ersten Schritte nach der Rast fallen uns dann ziemlich leicht, denn nun geht es erst einmal bergab. Unten biegen wir rechts ab und setzen die Tour auf dem breiten Weg fort. Es dauert nicht lange und wir haben die Staatsgrenze erreicht. Allerdings möchte keiner unsere Ausweise sehen, als wir Sachsen über den Wanderübergang in Richtung Tschechien verlassen. Hinter der Grenze wird der Weg zunächst etwas schlammig. Wir gehen weiter immer geradeaus und mit zunehmender Höhe wird der Weg, die sog. Nixdorfer Straße , wieder besser begehbar. Oben angekommen sehen wir an einer Kreuzung vor uns einen Wasserbehälter, hinter dem der Weg ins offene Gelände führt. An dieser Stelle müssen wir nach links abbiegen. Wir folgen dem breiten Waldweg, dem Diebsteig , ungefähr 3 km lang. Dichter Wald wechselt mehrmals mit hellen Lichtungen. Der Tross der Wanderer zieht sich schnatternd auseinander. Als der Weg an einer Straße endet, deren Asphaltbelag kaum noch zu erkennen ist, wird erst einmal zum Sammeln gerufen. Es dauert einige Minuten bis alle wieder zusammen finden. Wir setzen unseren Weg nach links fort. Schon nach wenigen Schritten sehen wir links ein Bungalow-Dorf und kurz danach die ersten Häuser von Thomasdorf (Tomašov) . Und selbstverständlich sehen Portos-Wanderer auch sofort die Gaststätte am Eingang zur Bungalowanlage. Die Chance auf ein böhmisches Bierchen zieht die Truppe magisch auf die Terrasse. Also - Pause. Nach der Pause setzen wir unseren Weg gestärkt fort. Die Zufuhr an Flüssigkeit war auch nötig, denn sonst könnten wir beim nun folgenden Aufstieg gar nicht richtig schwitzen. An der nächsten Gabelung der Straße halten wir uns rechts. Wir folgen dem Weg in einem weiten Linksbogen. Wenn wir das Tal eines Bächleins durchqueren, erkennen wir auf der linken Seite eine Futterkrippe. Kurz danach befinden wir uns auf einer großen Wegkreuzung. Wir entscheiden uns für den mit Gras bewachsenen Weg nach rechts. Jetzt geht's richtig bergan. An der nächsten Wegkreuzung, hinter der der Wald dichter zu werden beginnt, biegen wir nach links ab. Hier regt sich erster Widerstand in der Truppe. Lange Anstiege sind nichts für einen Sportverein. Der Wanderleiter muss nun wieder tief in seine Trickkiste greifen und Motivation aufbauen. Wie üblich ist Trickkiste ein anderes Wort für Hausbar. Nach Einnahme eines Schnapsglases voll Motivation sind alle wieder fit für den restlichen Anstieg. Der Weg nach oben verliert sich nach einer Weile. Hier halten wir uns leicht rechts und gehen auf die Ecke einer Schonung zu. An dieser angelangt folgen wir einem schmalen Pfad am Rand der Schonung nach links. Kurz darauf erreichen wir einen Weg, auf den wir nach links einbiegen. Jetzt sind es nur noch einige Meter und wir erreichen das Gasthaus auf dem Tanzplan . Mit 597 m haben wir hier den höchsten Punkt der heutigen Tour erreicht. Natürlich kehren wir hier oben ein. Es dauert zwar ein wenig, aber am Schluss sind alle satt und zufrieden. Bevor wir weiterziehen nutzen wir noch die Möglichkeit zum Aufstieg auf den markanten roten Aussichtsturm auf dem Tanzplan. Nun folgt noch der lange Abstieg ins Tal. Wir gehen um das Gasthaus herum und nehmen den steilen Weg hinter dem Haus. Wir steigen hinab bis zum nächsten Querweg und biegen dort nach links ab. Jetzt geht's über Stock und Stein immer geradeaus. Nach einer Weile erreichen wir dann den Grenzübergang nach Sachsen. Noch ein Stück weiter endet der Weg an einem breiten Querweg. Wir entscheiden uns dafür, die Tour nach links fortzusetzen. In einem weiten Rechtsbogen umgehen wir so das vor uns liegende Tal. Dabei verlassen wir den Wald und gehen vorbei an den Skiliften durch die Wiesen. Als wir auf eine Straße treffen, biegen wir nach links auf diese ein. Kurz vor der markanten Grenzbaude weist uns die Wanderwegbeschilderung nach rechts. Wir haben die Ausläufer von Sebnitz erreicht. Jetzt geht es erst einmal ziemlich steil bergab. An der nächsten Straße wenden wir uns weiter talwärts gehend wieder nach links. Kurz vor dem Ende der Straße durchqueren wir einen Torbogen. Dahinter befindet sich eine Kreuzung, die wir diagonal in Richtung Kirche überqueren müssen. Durch den Park gehen wir direkt an der Kirche vorbei und treffen wieder auf eine Straße. Nur wenige Meter bergab an der nächsten Kreuzung biegen wir nach rechts ab und folgen dem Wegweiser in Richtung Bahnhof. Am Markt halten wir uns zunächst links und überqueren ihn diagonal. Die Bahnhofstraße führt uns dann vom Markt hinauf zum Ziel unserer Tour, dem Bahnhof Sebnitz (Sachs) . Der Zieleinlauf erfolgt punktgenau mit den ersten Regentropfen - das ist Timing der besten Sorte. Viel Zeit bleibt uns nicht mehr bis zur Abfahrt des Zuges nach Pirna. Sie reicht aber aus, um noch die letzten Reste unseres gelben Schnäppis zu vertilgen. Dann kommt auch schon die Bahn. Während der Fahrt erfolgt dann traditionsgemäß die übergabe der Urkunden vom Wanderleiter. Eigentlich sind alle zufrieden, wenn da nicht noch das Umsteigen in Pirna wäre. Aber auch das meistern wir. Ein schöner Tag geht damit zu Ende und irgendwie freuen wir uns schon ein Wenig auf die nächste Wanderung. Die kommt mit Sicherheit - im September. |
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