Es ist 1. Mai und keiner geht hin – das wollten die Portos-Wanderfreunde nicht auf sich sitzen lassen. Deshalb treffen sich 29 Aufrechte gegen 8:30 Uhr am Bahnhof Niedersedlitz. Neben den Wanderfreunden, die vorschriftsmäßig mit Mai-Nelke erschienen sind, gibt auch einige nachlässige Sportfreunde. Sie werden von unserer ehrenamtlichen BGL mit Nelke ausgestattet. Viel Zeit bleibt nicht dafür, denn die S-Bahn fährt schon 10 Minuten später ab und bringt uns nach Bad Schandau. Auch dort bleibt nicht viel Zeit, denn wir wollen mit dem Bus weiterfahren in Richtung Hinterhermsdorf. Trotzdem schafft es eine Sportfreundin durch gezielte Agitation auch Unbeteiligte zum tragen einer Mai-Nelke zu bewegen. Nach einer ca. halbstündigen Busfahrt, die wir zum verteilen der Winkelemente nutzen, sind wir endlich am Startpunkt unserer Mai-Revival-Demo. Wir verlassen den Bus an der Neumannmühle im Kirnitzschtal.Unser Weg führt uns zunächst durch den Großen Zschand in Richtung Zeughaus. Er ist mit einem roten Strich gekennzeichnet, aberverlaufen kann man sich entlang des breiten Weges wohl kaum. Deshalb kommen wir nach wenigen Minuten auch wohlbehalten am Zeughaus an und können endlich die erste Rast einlegen. Der Kiosk hat geöffnet, somit klappt’s auch mit der traditionellen Bockwurst zum Bierchen am 1.Mai.Aber heute ist unser Marsch nach der Bockwurst noch nicht zu Ende. Wir ziehen weiter. Kurz hinter dem Zeughaus gabelt sich der Weg, wir halten uns rechts weiter auf dem roten Strich. Nach 100 m verlassen wir den breiten Weg und biegen nach links ab. Ein mit grünem Strich markierter Weg führt uns einige Zeit ziemlich steil bergan. Jetzt wissen wir, wofür die Bockwurst gut war. Am Ende des Anstieges dürfen wir den Abzweig nach rechts zum Reitsteig nicht verpassen. Die Quälerei hat sich gelohnt. Der weitere Weg verläuft nun ständig zwischen Felswänden und steil abfallenden Hängen. Er schlängelt sich als schmaler Bergpfad ohne größere Höhenunterschiede an der eindrucksvollen Kulisse der Thorwalder Wände entlang. Ein außerordentlich schöner und abwechslungsreicher Weg, dem wir folgen bis sich die Felsen am Klingermassiv scheinbar zu einer unüberwindlichen Wand vor uns aufbauen. Doch unvermittelt öffnet sich nach der Kurve ein Tor in der Sandsteinkulisse. Jetzt beginnt der Abstieg ins Tal. Der Weg führt uns direkt zur Hickelhöhle. Hier ist erst einmal eine weitere Rast fällig. Da weder die letzten noch die folgenden Kilometer ganz besondere konditionelle Anstrengungen erfordern, kommt es diesmal vor allem darauf an, den Rucksack zu erleichtern.Derart gestärkt geht es den nun wieder rot markierten Weg das Tal hinunter in den Großen Zschand. Im Tal angekommen wenden wir uns nach rechts. Nach einiger Zeit ziehen wir vorbei am Eingang zum den Weberschlüchten. Kurz darauf erreichen wir einen nächsten Abzweig mit Wegweiser. An dieser Stelle biegen wir nach links auf den mit einem grünen Punkt markierten Weg ab. Er führt uns zunächst leicht bergan in die Richterschlüchte. Doch der erste Eindruck trügt. Die leichte Steigung verwandelt sich unvermittelt in eine Klettertour. Über Stock und Stein erklimmen wir Meter für Meter. Auf halber Höhe bietet sich eine willkommene Gelegenheit für eine Pause – die Richtergrotte. Wie an vielen Stellen der hinteren Sächsischen Schweiz weist uns auch hier kein Schild mehr den Weg dahin. Wir dürfen deshalb auf die Gabelung nicht verpassen, an der es nach halblinks zur Grotte geht. Dabei können wir uns an dem ehemals kräftigen umgefallenen Baum zwischen den Wegen orientieren, der für eine kurze Ruhephase wie geschaffen scheint.Nachdem alle angekommen sind und kurz verschnauft haben, geht’s weiter nach oben. Der Weg bleibt ziemlich steil bis uns ein Wegweiser nach rechts schickt. Jetzt ist Aufmerksamkeit geboten, denn nach wenigen Metern erreichen wir das Krinitzgrab. Und da wir als Sportfreunde eh wieder nach einem Vorwand zum Rasten suchen, legen wir am Grab eine Gedenkminute für einen an dieser Stelle überfallenen hoffnungsvollen sächsischen Beamten ein. Der vom Wanderleiter ausgeschänkte grüne Schnaps fördert die notwendige Konzentration.Der weitere Weg ist nun nicht mehr so anstrengend. Es dauert nicht lange bis wir an eine größere Wegkreuzung gelangen. Schilder weisen uns den gelb und blau markierten Weg in Richtung Großer Winterberg nach links. Es geht weiter seicht bergan. Der Weg wird nun teilweise etwas sumpfig. Deshalb verläuft er hier und da über Knüppeldämme und Bretter. An solch einer Stelle teilen sich gelber und blauer Weg. Der blaue Strich weist den Weg nach rechts hinauf zum Gipfel des Großen Winterberges. Nach etwa 10 Minuten sind wir oben angelangt. Da wir heute kaum eine Pause eingelegt haben, tun wir erst einmal etwas für den Umsatz des Gasthauses –man gönnt sich ja sonst nichts!Mit dem Genuss von Bier, Limo, Eis oder einer warmen Suppe machen wir uns fit für den langen Abstieg. Schließlich müssen wir über 400 Höhenmeter hinunter zur Elbe nach Schmilka. Wir nutzen dafür den kürzesten Weg, den mit grünem Strich markierten Bergsteig. In Schmilka angekommen müssen wir nur noch mit der Fähre übersetzen, dann fährt auch schon unsere S-Bahn in Richtung Dresden. In Zug gibt’s heute mal keine Wanderurkunde. Stattdessen verteilt der Wanderleiter an jeden Sportfreund eine Bescheinigung über die Teilnahme an der traditionellen Mai-Demonstration zur Vorlage bei der BGL. Ob die Demo zum 1.Mai nun auch bei Portos eine Tradition werden sollte, darüber streiten sich die Geister noch. Für dieses Jahr kann man aber sagen: dem Wanderleiter hat’s Spaß gemacht und ich denke allen anderen auch. |
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