Aus den landläufig bekannten Gründen des allgemeinen und besonderen Notstands sind langfristige Planungen momentan nicht gerade im Trend. Deshalb luden die Wanderleiter diesmal recht kurzfristig, aber nicht weniger herzlich, zur Wandervögel-Herbsttour ein. Nach Corinna (oder wie der hochgefährliche Massageball auch heißt) versuchte sich nun auch noch Herbststurm Ignatz in die Planungen einzumischen. Viele Wälder, vor allem in der Sächsischen Schweiz, wurden nach dem Sturm gesperrt. Also waren auch die Ziele für heute etwas eingeschränkt. Aber wenigstens der Start ist irgendwie vertraut. Treffpunkt ist einmal mehr der Bahnhof in Niedersedlitz. Die Wetterprognose macht diesmal sogar Hoffnung auf einen sonnigen Wandertag. Unsere S-Bahn fährt um 8:38 Uhr in Richtung Pirna ab. Dort steigen wir dann nach kurzer Wartezeit in den Zug in Richtung Sebnitz. Ziel der Reise ist Dürrröhrsdorf. Dort verlassen 14 gutgelaunte Wanderleut den Zug. Gegen 9:40 Uhr machen wir uns auf die Socken. Zunächst gehen wir die Straße bergab durch die Brücke. An der Kreuzung halten wir uns links und gehen erneut unter der Eisenbahn hindurch. Direkt hinter der Brücke zweigt rechts ein Wanderweg ab. Durch das Geländer schlängeln wir uns hindurch und gehen am Böschungsfuß bergan, bis wir einen Querweg erreichen. In diesen biegen nach links ein. An den ersten Häusern geht es dann halbrechts weiter bergan. Nach 200 m biegt die schmale Straße an den letzten Häusern nach links ab. Unser Weg führt mit gelbem Punkt markiert geradeaus in den Wald hinein. Die folgende Wegkreuzung überqueren wir geradeaus. Bald darauf wird der Wald etwas lichter. Nach etwa 250 m erkennen wir einen Wegweiser, der uns auf den rechts abzweigenden Pfad zum Breiten Stein hinweist. Durch die Bäume ist auch schon die Schutzhütte auf dem Aussichtspunkt zu erkennen. Wir erklimmen die Treppe durch die Blockfelder auf die Klippe, und nun tut sich ein toller Ausblick vor uns auf. Wir blicken über das Porschendorfer Becken auf die westlich gelegenen Höhenzüge vom Borsberg über den Triebenberg bis zur Schönen Höhe. Ein Wenig verweilen wir hier und genießen den Blick. Dann setzen wir uns wieder in Bewegung. Wir gehen den Pfad zurück zum Wanderweg und biegen nach rechts in diesen ein. An der nächsten Gabelung halten wir uns rechts und folgen weiter dem gelb markierten Weg. Allerdings fällt es heute schwer, von einer Wandergruppe zu sprechen. Die Meute zertreut sich in viele Grüppchen, die munter vor sich hin schwatzen. Dabei verhält sich die Schrittfrequenz umgekehrt proportional zur Anzahl der gesprochenen Worte. Überdies findet Bewegung sowieso erst statt, wenn der Wanderleiter den Blicken zu entschwinden droht. Nach weiteren 250 m zweigt ein unmarkierter Weg nach links ab. In einem weiten Linksbogen führt uns dieser Weg leicht bergan an den Rand des Waldes. Auf diese Weise haben den Kuhberg erklommen. Dieser ist mit 340 m der höchste Punkt unserer heutigen Tour. Hier bietet sich nun ein wirklich schöner Ausblick gen Osten. Einen besonderen Blickfang bildet die markante Silhouette von Stolpen im breiten Panorama. Wieder lassen wir das Bild eine Weile auf uns wirken. Nach einigen Minuten setzen wir die Tour auf dem Weg am Waldrand nach rechts fort. Vorbei am Antennenmast führt der Weg bald wieder bergab. An der Waldecke treffen wir auf einen breiten Weg, in den wir spitzwinklig nach rechts einbiegen. Schon wenige Meter weiter gabelt sich dieser Weg, und wir halten uns erneut rechts. Etwa 250 m nachdem wir wieder in den Wald eingetaucht sind, erreichen wir eine größere Wegkreuzung. Hier überqueren wir verschiedene beschilderte Wanderwege, gehen aber geradeaus auf dem unmarkierten, bergab führenden Weg. Noch einmal 500 m weiter und 50 Höhenmeter tiefer führt der Weg an einen Bahndamm heran. Langsam ist es Zeit für eine ordentliche Rast. Dafür bietet sich hier eine tolle Gelegenheit. Kurz vor dem Bahnübergang befindet sich rechts im Wald ein schöner Rastplatz mit Sitzgelegenheiten und Tischen, die sogar mit Tischdecken ausgestattet sind. Hier lassen wir uns gemütlich nieder und alle dürfen sich nun endlich dem Inhalt ihrer Rucksäcke widmen. Nach einer reichlichen halben Stunde machen wir uns wieder auf die Socken. Wir überqueren die Bahnlinie und gehen weiter bergab auf den Ort Porschendorf mit dem Kirchturm im Visier zu. Unten erreichen wir die Straße und folgen dieser über die Wesenitzbrücke. Auf der anderen Seite biegen wir zunächst links ab, halten uns aber gleich danach rechts in Richtung Kirche. Durch das Tor betreten wir den Kirchhof. Die Porschendorfer Kirche stammt wahrscheinlich aus dem 14.Jahrhundert und hat im Laufe der Zeit schon öfter Schaden genommen. Ihr heutiges gepflegtes Äußeres verdankt sie der im Jahr 2011 begonnenen Grundsanierung des Kirchschiffes einschl. neuem Dach und Außenputz. Über den Friedhof gelangen wir zum Hinterausgang, durch den wir den Friedhof verlassen. Nach der Tür wenden wir uns nach links und folgen dem Weg zur Lindenstraße, die an der nächsten Kreuzung in die Liebethaler Straße übergeht. Immer geradeaus laufend verlassen wir auf dieser den Ort. Etwa 300 m hinter den letzten Häusern zweigt eine Straße nach links ab, auf der wir bis zu einer scharfen Linkskurve gehen. Dem dort geradeaus weiterführenden Feldweg folgen wir dann für über einen Kilometer. Wir durchqueren dabei ein Waldstück und halten danach in offener Landschaft auf die Kirche von Lohmen zu. An einer Wegkreuzung kurz vor dem Ort biegen wir nach rechts ab und gelangen so dem Malerweg folgend nach kurzer Zeit in den Ort Mühlsdorf. Dort stoßen wir auf die Richard-Wagner-Straße, der wir nach rechts für eine Weile durch das Straßendorf folgen. Irgendwann biegt der Malerweg dann nach links ab und führt uns steil nach unten ins Tal der Wesenitz. Auf der Wesenitzbrücke neben der Daubemühle, die einst ein beliebtes Ausflugsziel war, machen wir alle erst einmal Halt. Es fehlt wieder einmal die schwatzende Nachhut. Doch das Warten macht in der eindrucksvollen Umgebung des Liebethaler Grundes sogar Spaß. Das hat jedoch zur Folge, dass die Wanderfreunde im gleichen Abstand, wie sie ankommen, dann auch wieder weiter marschieren. Auf dem Wesenitztalweg geht es nun flussabwärts. Schon nach wenigen Metern stehen wir vor der Ruine der Lochmühle. Hier im Wirtshaus Lochmühle hatte sich 1846 Richard Wagner einquartiert, als er an ersten Kompositionsskizzen für die Oper Lohengrin gearbeitet hat. Deshalb steht neben der Mühle auch das Wagner-Denkmal. Für einen Besuch müssen wir über die Brücke und noch einige Schritte flussabwärts. Da wir auch hier in großen Abständen eintreffen, zieht sich dieser Abstecher dann doch etwas in die Länge. Schließlich müssen wir über die Brücke zurück. Hinter der Brücke nehmen wir die Herausforderung der langen steilen Treppe an, die geradeaus aus dem Tal führt. Oben tauchen wir mitten im alten Dorfkern von Daube aus dem Grund auf. Weiter geradeaus geht es vorbei am Dorfteich, bevor wir den Platz nach rechts in Richtung Bahnbrücke verlassen. Ab Daube orientieren wir uns an der Wanderwegmarkierung Gelber Punkt. Nach der Bahnstrecke treffen wir an der nächsten Kreuzung auf einen verlockenden Rastplatz, an dem wir nicht einfach verbei schlurfen können. Wir lassen uns nieder und nehmen etwas Süßes zu uns. Gestärkt setzen wir uns wieder Bewegung. Weiter geht es auf der Doberzeiter Straße, die uns - wie überraschend - tatsächlich nach Doberzeit führt. Auch in Doberzeit erwartet uns ein alter Dorfanger, um den sich die slawische Rundlingsbebauung erhalten hat, die heute größtenteils denkmalgeschützt ist. Über den Anger gelangen wir geradeaus zur Pirnaer Straße (Staatsstraße S164). Dort biegen wir rechts ab und passieren auf dem Fußweg das Landgasthaus. Wo der Fußweg endet, überqueren wir die Straße und gehen auf dem Pfad parallel neben der Straße noch 130 m weiter. Dann zweigt ein Weg nach links ab, der weiterhin gelb markiert ist. Über den Acker gehen wir in Richtung Wald. An den ersten Bäumen begrüßt uns ein altes Sühnekreuz. Wofür mit diesem Kreuz Sühne getan wurde, lässt sich allerdings auch von der spontan eingesetzten Expertenrunde nicht ermitteln. Also ziehen wir weiter. Die gelbe Wegmarkierung und der richtige Weg sind auf den nächsten Metern nicht ganz eindeutig, doch offensichtlich führen alle Pfad tendenziell bergab in Richtung Süden. Kurz darauf wird es wieder eindeutig. Wir halten uns halbrechts bergab. Nach wenigen Meter folgt eine Kehre nach links. Jetzt ist Aufmerksamkeit geboten. Etwa 200 m weiter müssen wir auf die gelbe Markierung achten und scharf rechts abbiegen. Am Rande des Ortes Zatzschke führt der Weg weiter talwärts. An der nächsten Kreuzung gehen wir halblinks weiter und überqueren dabei die mittlerweile abgebaute ehemalige Eisenbahnstrecke Pirna - Herrenleite. Der Verlauf der Trasse ist aber noch deutlich zu erkennen. Kurz darauf erreichen wir die Kreuzung am ehemaligen Gasthof Zum Grauen Storch. Nun biegen wir nach links ab. Schon ca. 150 m weiter zweigt nach rechts die Straße Am Rundling ab. Der Name kündigt uns den nächsten alten Dorfkern an und bald stehen wir tatsächlich auf dem Dorfplatz von Mockethal, der von überwiegend Dreiseithöfen eingerahmt ist. Vor dem Dorfteich wenden wir uns nach rechts und folgen der vom Platz wegführenden Straße. Wo sich der Weg gabelt, halten wir uns noch einmal rechts und verlassen das Dorf. Bald darauf treffen wir auf einen Rastplatz. Von hier aus führt wiederum rechts ein Weg talwärts in den Mockethaler Grund. Auf diesem Weg erreichen wir schon bald die ersten Häuser von Posta. Durch den idyllisch anmutenden Ort gelangen wir immer noch begleitet vom gelben Punkt hinunter ins Elbtal. Die Elbe im Blick biegen wir an der Straße rechts ab, überqueren die Brücke über den Kratzbach, um gleich danach noch einmal rechts abzubiegen. Für knapp 200 m gehen wir die Grundstraße hinauf. Dann zweigt weiter mit gelbem Punkt gekennzeichnet links eine Treppe ab. Es folgt die letzte echte Anstrengung des Tages. Der Weg führt mit einigen Schlenkern hinauf auf die Ebene zu einem Ehrenhain. Von hier aus folgen wir dem Burglehnpfad an der Kante zum Elbtal. An mehreren Stellen bietet der Weg schöne Aussichten auf Elbtal, Pirnaer Altstadt und den Sonnenstein. Nach ca. 800 m befinden wir uns wieder in der Bebauung von Copitz. Links führt nun eine Treppe hinunter, auf der wir wieder ins Elbtal gelangen. Am Fuß der Treppe wenden wir uns nach rechts und gehen bis zur Quergasse, in die wir nach links einbiegen. So geht es weiter talwärts. Am Oberen Platz erkennen wir auf der gegenüberliegenden Seite einen Fußweg, der zwischen den Häusern weiter in Richtung Elbe führt. Auf diesem gelangen wir bald darauf zum Fähranleger am Elbufer. Wir müssen nicht lange warten, dann holt uns der Fährmann in die Altstadt von Pirna über. Am anderen Ufer geht's vom Anleger geradeaus durch den Bahndamm hinein in die Stadt. Die dritte Straße links ist die Barbiergasse, auf der wir den Markt erreichen. Hinter dem Markt schließt sich der Kirchplatz an. Dort haben wir uns im Deutschen Haus für eine Einkehr angemeldet. Im Hof ist schon eine Tafel für uns hergerichtet, an der wir uns freudig niederlassen. Zunächst rücken wir mal unserem Durst zu Leibe. Danach geben wir die Order, um auch dem Hunger den Kampf anzusagen. Die Wartezeit dazwischen verkürzen uns ein Schnaps auf's Haus und angeregte Gespräche über den Schutz von Körperendgliedern. Die Gemütlichkeit wird lediglich durch die aufkommende spätnachmittägliche Kühle etwas beeinträchtigt. Doch die zur Verfügung gestellten Decken helfen. Nach dem Essen gibt's schon mal die Urkunden vom Wanderleiter. Zwei Stunden verbringen wir im Wirtshaus, dann siegt doch noch das Heimweh. Also machen wir uns auf den Weg. Zurück über den Markt laufen wir durch Schössergasse, Dohnaische Straße, Jacobäerstraße in die Gartenstraße. Diese führt uns auf geradem Wege zum Bahnhof, wo nach kurzer Wartezeit unsere S-Bahn in Richtung Dresden abfährt. Satt, gut gelaunt und durchaus zufrieden streben wir so den heimatlichen Gefilden zu. |
>> Klicken auf die Bilder vergrößert diese
|
|