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Von der Blechburg bis zum Zechstein

Wie dieses Jahr schon fast Tradition geworden, meint es der Wetterbericht nicht gerade gut mit uns. Wahrscheinlich ist das einer der Hauptgründe dafür, dass bei Ankunft der Wanderleiter am Treffpunkt S-Bahnhof Niedersedlitz nur zwei einsame Wanderfreunde warten und sichtlich erleichtert sind, dass sie die Einladung nicht falsch verstanden haben. Das kleine Grüppchen steigt dann unverdrossen gegen 8:45 Uhr in die S-Bahn in Richtung Meißen. Allerdings bleiben sie nicht wie schon befürchtet allein. An den nächsten Stationen gesellen sich noch einige Wanderfreunde hinzu. Als wir am Bf. Radebeul Ost die Bahn verlassen, erwarten uns noch weitere drei Wanderfreunde, sodass wir immerhin die Zahl von 10 Teilnehmern erreichen.

Nach dem Anruf im anvisierten Wirtshaus, das in der Annahme, wir würden heute in größerer Zahl einrücken, schon um diese Zeit unsere Essenbestellung erbeten hatte, machen wir uns im Nieselregen auf den Weg. Wir verlassen den Bahnhofsvorplatz nach rechts und lenken unsere Schritte auf der anderen Straßenseite in die Zinzendorfstraße. Am Restaurant "Zur Linde" überqueren wir die Meißner Straße samt Straßenbahngleisen und halten uns halb rechts. Der Goethestraße immer geradeaus folgend, erreichen wir kurze Zeit später den Rand der Jungen Heide. Wir behalten unsere Gehrichtung bei, bis der Maschendrahtzaun auf der linken Seite endet. Dort wenden wir uns nach links. Diese Richtung behalten wir nun für die nächsten 800 m vom Grunde her bei und gehen vorbei am Tennisplatz am Rande der Jungen Heide bis zur Waldstraße. Auf der anderen Straßenseite führt der Weg geradeaus weiter bis zum nahen Augustusweg.

Dort stoßen wir das erste Mal auf die Wanderwegmarkierung roter Punkt. Diese leitet uns wiederum geradeaus hinein in den Fiedlergrund. Erstmals geht es nun richtig bergan. Passend dazu wird der Regen auch noch ekliger. So können wir über den Anruf eines Wanderfreundes, der es nicht rechtzeitig zum Treffpunkt geschafft hat und nun noch nachkommen will, auch nicht richtig lachen. Irgendwie sind wir mit uns selbst und der Bergwertung beschäftigt. Im Grund halten wir uns an der kleinen Brücke links und folgen dem mehrmals die Richtung ändernden roten Punkt, bis wir oben aus dem Wald heraustreten. Hier weist der rote Punkt nach rechts, wir aber gehen halblinks auf dem Pfad am Waldrand weiter. Dieser führt uns zu einem Tor in einer am Waldrand stehenden Natursteinmauer. Am Tor gibt uns ein Tafel Auskunft darüber, dass wir gleich das Gelände des Jägerbergs betreten, und hier einst ein Aussichtsturm, die Blechburg, stand. Heute ist nur noch eine Ruine davon zu sehen, die wir dann im Gelände linkerhand auch finden. Leider ist von der umliegenden Bastion auf Grund des dichten Bewuchses kaum noch ein Blick ins Elbtal zu erhaschen. In besseren Zeiten war der heute bewaldete Hang ein Weinberg, wovon die zahlreichen Trockenmauern noch zeugen.

Wir setzen unsere Tour nun auf dem Pfad durch den Weinberg in westlicher Richtung fort. In einigem Auf und Ab führt uns der Pfad nach etwa 500 m zu einem wirklichen Aussichtspunkt, der Albrechtshöhe. So richtig erbaulich ist der Blick bei diesem Wetter nicht, deshalb halten wir uns auch nicht lange auf. Geradeaus führt der Weg nun bergab. Da wir aber froh sind, den Hang erklommen zu haben, gehen wir hinauf zu den bereits sichtbaren Gebäuden. Dort führt ein Weg weiter ins Dorf. An der ersten Kreuzung halten wir uns dann rechts und gehen den Dammberg entlang bis zum Graue-Presse-Weg. In diesen biegen wir nach links ein. Nachdem wir auf der Straße etwa 400 m durch Wahnsdorf gegangen sind, biegen wir wiederum nach links auf den Straken ab. Der Weg führt nun leicht bergab. An der nächsten Wegkreuzung wenden wir uns scharf nach links und folgen dem Bodenweg wieder hinauf. Nach ca. 400 m enden die eingfriedeten Grundstücke auch auf der linken Seite. Wir biegen in den nächstfolgenden Weg nach links ein. Am Waldrand zweigt danach ein Pfad rechts ab, dem wir bis hinüber zur Spitzhausstraße folgen. Dort angekommen wenden wir uns nach links und gelangen auf der Straße tatsächlich zum Spitzhaus, dem Wahrzeichen der Stadt Radebeul. Eine Einkehr wäre ja jetzt echt nicht schlecht. Allerdings lassen wir das Restaurant einfach links liegen und gehen noch ein paar Schritte weiter. Dann erkennen wir links im Zaun ein geöffnetes Tor - der Eingang zur Lorenz'schen Besenwirtschaft. Hier ist unsere erste Einkehr geplant. Schirme bieten uns etwas Schutz vor dem Nieselregen. Der hauseigene Wein wirkt in der Folge auch eindeutig stimmungsaufhellend. So nehmen wir die weiteren Anrufe des noch immer umher irrenden verspäteten Wanderfreundes gelassener auf.

Nach 45 min und mehreren Gläsern Wein fühlen wir uns für die nächste Etappe gewappnet. Erst einmal statten wir dem nahen Bismarck-Turm einen Besuch ab. Danach ziehen wir in Richtung Spitzhaustreppe weiter, bleiben aber oben an der Weinbergsmauer. Oberhalb des Weinbergs "Goldener Wagen" gehen wir nun bis ans Ende der Mauer. Dort biegen wir rechts ab. Für 250 m orientieren wir uns immer am Waldrand. An der Weggabelung halten wir uns dann links. Noch einmal 100 m weiter zweigt dann scharf links ein schmaler Weg talwärts ab. Diesem folgen wir nun in den Rieselgrund hinein. Durch den Wald geht es nun bergab, bis wir im Lößnitzgrund die Straße erreichen. Noch ein paar Meter nach links und wir erkennen die Einfahrt zur Gaststätte Grundmühle. An dieser Stelle treffen wir dann endlich auch auf unseren verirrten Wanderfreund. Gemeinsam entern wir das Wirtshaus und halten dort unsere heutige Mittagsrast ab. Dabei unternehmen wir ausgibig etwas gegen Hunger und Durst. Auch die Folgen des teilweise zermürbenden Nieselregens können wir nun etwas mildern.

Nach etwa 75 min brechen wir zu neuen Ufern auf. Das erste jener Ufer ist das des Lößnitzbaches. Dafür gehen wir bei nunmehr trockenem Wetter zur Lößnitzgrundstraße zurück und überqueren Straße, die Gleise der Kleinbahn sowie die Brücke über den Bach. Am Lößnitzbach entlang ziehen wir nun weiter nach rechts in den Grund hinein. Etwa 400 m weiter zweigt die Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße scharf links ab. Auf dieser verlassen wir den Lößnitzgrund. An der nächsten Straßenecke geht's dann wieder scharf rechts auf den Jagdweg. Nach 200 m halten wir uns rechts und folgen ab hier der Straße Am Spittelholz, die am Ende der Bebaung in den Spittelholzweg übergeht. Auf den nächsten 900 m führt uns dieser Weg durch das gleichnamige Waldgebiet. Danach stoßen wir auf die Jägerhofstraße und biegen nach rechts in diese ein. Vorbei an zwei abzweigenden Straße gelangen wir weige Meter weiter zum links abgehenden Kiesgrubenweg. Diesen gehen wir 200 m bergab und überqueren dann bei der ersten Gelegenheit das links parallel verlaufende Bächlein. Nach der Brücke geht's dann halbrechts in den Waldpark hinein. Im Park versuchen wir soweit möglich die Richtung beizubehalten. Als der Weg etwas steiler bergan führt, müssen wir uns einmal links halten, danach orientieren wir uns wieder geradeaus. Nachdem wir ca. 40 Höhenmeter überwunden haben, schlagen wir oben an einer Weinbergsmauer an. Dort wenden wir uns nach rechts. Im Wald taucht bald darauf der Radebeuler Wasserturm auf. Direkt davor befindet sich der Aussichtspunkt König- Friedrich-August-Höhe. Bei unserem Eintreffen müssen wir feststellen, dass von der Aussicht durch die üppig wachsende Vegetation nicht viel übrig ist. Also ziehen wir ziemlich schnell weiter. Der Weg führt nun wieder bergab, anfangs nur leicht, später steiler in Serpentinen. So gelangen wir hinunter in den Leimgrund. Unten angekommen biegen wir links ab. Kurz bevor wir die ersten Häuser erreichen, halten wir uns rechts und steigen über einige Stufen zur Moritzburger Straße hinauf. Dieser folgen wir einige Meter talwärts. Dann zweigt rechts die Mohrenstraße ab, und auf dieser geht es wieder bergan. Keine 10 min später stehen wir vor der Volkssternwarte "Adolph Diesterweg" auf den Ebenbergen. Hier erwartet uns nun ein schöner Ausblick aufs Elbtal. Ein paar Meter tiefer erkennen wir direkt vor uns den 1742 von dem Dresdner Hofböttchermeister Jacob Krause auf einem Felsvorsprung errichteten Weinbergspavillon Jacobstein. Neugierig steigen wir den steilen Pfad zum Pavillon hinunter. Jetzt bietet sich uns ein besonders schöner Blick auf Schloss Wackerbarth samt zugehöriger Gartenanlage. Der ursprüngliche Name der Anlage "Wackerbarths Ruh'" ist heute nicht so recht nachzuvollziehen. Mit Ruhe hat das hier nichts zu tun. Heute findet im Anwesen des Staatsweingutes das Federweiser-Fest statt, was zwangsläufig mit einem ordentlichen Menschenauflauf verbunden ist.

Allerdings kostet es auch einen ordentlichen Betrag, wenn man den Garten überhaupt nur betreten will. So beschließen wir, das Schloss heute nur von Ferne zu betrachten und unsere Tour oberhalb des Weinberge fortzusetzen. Wir gehen also wieder bergan und halten auf die linke Seite der Sternwarte zu. Oben halten wir uns dann außerhalb des Weinberges links und orientieren uns an der Weinbergsmauer. Parallel zur Mauer verlieren wir nun nach und nach an Höhe und gelangen nach einigen Stufen schließlich zur Straße Kottenleite, auf der wir noch ein paar Meter bergab gehen. An der Kreuzung mit der Mittleren Bergstraße biegen wir rechts ab. Zunächst geht es einige Meter bergan. Vorbei am Knollenweg gehen wir noch weitere 250 m geradeaus. Dann lenken wir unsere Schritte nach rechts in den Hohenhausweg. An der Stelle, wo wir die Barkengasse erreichen, können wir rechts einen Blick auf das Hohenhaus, ein denkmalgeschütztes Herrenhaus, werfen. Einst hielt sich hier oft und gern der Schriftsteller Gerhart Hauptmann auf, um schließlich sogar eine Tochter des Hauses zu heiraten. Offensichtlich leicht benommen von den vielen wichtigen und unwichtigen Informationen auf der Tafel am Eingang zum Anwesen, begibt sich einer der Wanderfreunde auf Abwege. Dem Rest der Truppe wird das erst bewusst, als wir die Barkengasse schon einige Meter bergan gelaufen sind. Die eingeleitete Suchaktion zeitigt schließlich Erfolg. So können wir das letzte Highlight des Tages anvisieren. In einer Rechtskurve der Barkengasse zweigt ein Pfad nach links ab. Diesen steigen wir hinauf. Oben stoßen wir auf einen breiteren Weg, dem wir weiter geradeaus folgen. Nach etwa 150 m erreichen wir alle gemeinsam den Aussichtspunkt am Zechstein. Noch einmal bietet sich ein schöner Blick aufs Elbtal.

Allzu lange verweilen wir dann doch nicht am Zechstein. Die Wanderleiter haben durchblicken lassen, dass es noch einen Absacker gibt. So eine Information wirkt auf die müden Wanderfreunde äußerst motivierend. Also gehen wir wieder hinunter zur Barkengasse. Nachdem wir diese noch 200 m hinauf gegangen sind, erblicken wir rechts den Eingang zur Straußenwirtschaft Schurig. Nun gibt es kein Halten mehr. Auf Grund der nicht gerade Vertrauen einflößenden Färbung des Himmels können wir heute leider nicht im schönen Garten des Anwesens Platz nehmen. Die Gastgeber haben ihre Garage für die Kundschaft ausgeräumt und bitten uns dort hinein. In der Aufregung beim Einrücken ins Lokal ereignet sich nun eine unerhörte Begebenheit, die beinahe den Untergang des Abendlandes zur Folge gehabt hätte. Die am Nachbartisch sitzende Runde (Kundschaft 75++) fühlt sich von uns nicht ausreichend gegrüßt und wertet dies nun lautstark und langanhaltend aus. Nur durch eine beherzte Ansprache von Frau Wanderleiterin, bei der nicht nur der Wanderleiter zusammenzuckt und den Kopf einzieht, kann die große sich abzeichnende Katastrophe noch abgewendet werden. Nach dem Befreiungsschlag können wir uns dann doch noch Wein und Zwiebelkuchen schmecken lassen. So verbringen wir satte 3 Stunden in der Straußenwirtschaft.

Dann wird es aber Zeit, den Heimweg anzutreten. Aus dem Tor tretend halten wir uns rechts und gehen bis zum Auenweg. Dort biegen wir erneut rechts ab. An der nächsten Kreuzung wenden wir uns kurz nach rechts und vor dem Tor gleich wieder nach links. So gelangen wir ans obere Ende der Treppe vor dem Haus Wettin. Unten steigen wir auf dem Knollenweg noch bis zur Mittleren Bergstraße ab. Nachdem wir auf dieser noch 150 m nach rechts gegangen sind, zweigt wieder eine Treppe nach links ab. Ab jetzt müssen wir nur noch geradeaus bis zum Ziel. Vorbei an der Johanneskapelle ziehen wir den Kapellenweg hinunter bis zum S-Bahnhof Zitzschewig. Von dort treten wir dann mit außerordentlich guter Laune den Heimweg an.

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Im Fiedlergrund
Im Fiedlergrund


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Die Ruine der Blechburg
Die Ruine
der Blechburg


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Das Spitzhaus
Das Spitzhaus


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Bismarck-Turm
Bismarck-Turm


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Blick in die Niederlößnitz
Blick in die
Niederlößnitz


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Die Sternengucker vor der Sternwarte
Die Sternengucker
vor der Sternwarte


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Der Jacobstein
Der Jacobstein


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Blick auf Wackerbarths Ruhe
Blick auf
Wackerbarths Ruhe


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Die Zechstein-Aussicht
Die Zechstein-Aussicht