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Tourkarte Herbst 2008

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Drei auf einen Streich

Wir sind um 9 Uhr verabredet. Treffpunkt ist wie immer der Bahnhof Niedersedlitz. Alle sind da, nur einer fehlt – der Wanderleiter. Aber gerade so, dass man es noch pünktlich nennen kann, ist auch der zur Stelle. So ist die 5-minütige Verspätung der S-Bahn eigentlich völlig unnötig. Doch wir überstehen die Wartezeit und sitzen wenige Minuten später im Zug.

In Königstein verlassen wir die S-Bahn. Die erste Hürde ist die Bundesstraße, die wir überqueren müssen. Nach einigen Metern in Richtung Bad Schandau biegen wir nach rechts in die Straße Pladerberg ein, die uns gleich ziemlich steil bergan führt. Entlang der Straße verläuft auch die gelbe Wanderwegmarkierung, die uns eine Weile begleiten wird. Nach etwa 500 m weist uns diese den Weg nach rechts hinein in einen Hohlweg. Es geht weiterhin bergan. Oben angekommen müssen wir uns erst einmal sammeln, denn der Berg hat die 22 Wandersleute ziemlich weit auseinander gezogen. Als es weiter geht erreichen wir schnell die ersten Häuser des Ortes Gohrisch. Im Ort halten wir uns an einer Gabelung rechts. Einige Meter weiter überqueren wir die Straße nach Pfaffendorf. Hinter der Straße erwartet uns der Muselweg, der alleeartig eingesäumt von Bäumen über die Wiesen oberhalb des Ortes führt. Unterwegs genießen wir das herrliche Panorama der Berge, die vor uns liegen. Als wir den Wald erreichen, machen wir einen kurzen Schwenk nach rechts um gleich wieder links in den bergan führenden Weg einzubiegen. Wir gehen immer geradeaus bis zu einer Wegkreuzung, an der sich ein überdachter Rastplatz befindet. Hier biegen wir links ab. Einige Meter weiter führt dann der Weg zum Gipfel des Gohrischsteines nach rechts weiter. Jetzt wird’s wieder steiler. Und dann sollen wir uns auch noch entscheiden zwischen anstrengendem Weg und Treppen. Das klingt wie die Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Da wir ein Sportverein sind, wählen wir natürlich den anstrengenden Weg links. Schon kurze Zeit später bieten sich erneut Alternativen. Wieder halten wir uns links – vorerst keine Treppe bitte. Am Fuße der Felsen überwinden wir nun einige kleinere Hindernisse und erreichen so den Eingang zur Falkenschlucht. Jetzt ist es nicht mehr zu vermeiden – wir müssen über die in den Felsen gehauenen Stufen. Über allerlei Leitern, Treppen und treppenähnliche Konstruktionen zwängen wir uns durch den künstlich erweiterten Felsspalt bis hinauf auf das zerklüftete Plateau des 448 m hohen Gohrischsteines. Oben wenden wir uns nach links und erklimmen nach wenigen Metern den Aussichtspunkt an der Wetterfahne. Das Panorama ist atemberaubend. Fast das ganze Elbsandsteingebirge ist zu überschauen. Nur die Elbe ist nicht finden. Dieser Ort ist wie geschaffen für eine Rast. Wir genießen die Aussicht, das herrliche Wetter und natürlich auch viele leckere Dinge, die wir in unseren Rucksäcken auf den Berg geschleppt haben.

Weiter geht’s dann, indem wir zurück gehen. Vorbei an den Stufen, die wir herauf gekommen sind, überqueren wir den Gipfel von der Nordwestecke zur Ostseite. Hier finden wir einen kleinen Aussichtspavillon. Von hier können wir nach all dem Ausschau halten, was uns vom Gebirge an der Wetterfahne noch verborgen geblieben ist. Direkt rechts neben dem Pavillon führen Treppen nach unten. Wir nutzen diesen Weg, um den Gipfel zu verlassen. Immer bergab gehen erreichen wir nach kurzer Zeit den Parkplatz an der Straße zwischen Gohrisch und Papstdorf. Wir überqueren die Straße und folgen zunächst erst mal dem breiten Schotterweg auf der anderen Straßenseite – was aber grundfalsch ist. Natürlich haben wir uns nicht verlaufen. Dieses taktische Manöver war nur ein Test für die Aufmerksamkeit von Frau Wanderleiterin, die im hinteren Drittel der Gruppe laut schwatzend mit Pauken und Trompeten durchfällt. (Diese Behauptung kann an dieser Stelle ganz locker und ungestraft aufgestellt werden, da Frau Wanderleiterin diese Seite sowieso nie durchliest!) Nach wenigen Metern in die falsche Richtung kehren wir um und folgen den Treppen weiter rechts. Dieser Weg führt uns nun hinauf auf den nächsten Gipfel, den Papststein. Etwas anstrengend ist der Aufstieg schon, doch oben erwartet uns die Berggaststätte. Die besten Plätze auf der Terrasse sind extra für uns reserviert. Da lassen wir uns nicht lange bitten und lassen uns nieder. Die Bergwirtschaft zeigt sich durchaus zufrieden mit unserem Konsum an Getränken und Speisen. Portos schlägt zu! Aber es schmeckt auch wirklich gut.

Nach dem Essen versäumen wir es nicht, noch die Treppe zum Feuerwachturm hinauf zu steigen. Dort bieten sich noch einmal herrliche Ausblicke auf die Umgebung. Außerdem erreichen wir hier den mit 451 m höchsten Punkt unserer heutigen Tour. Danach ziehen wir weiter. Oberhalb der Südwand des Papststeines bewegen wir uns Richtung Osten. Hinter einem weiteren Aussichtspunkt führt der Weg dann bergab. Am Ende der Stufen stoßen wir auf einen anderen Weg. Wir biegen nach links ab. An der gleich darauf folgenden Gabelung halten wir uns rechts und gehen leicht bergan. Der Weg führt uns zum dritten Berg des Tages, dem Kleinhennersdorfer Stein. Hier erwarten uns keine besonderen Aussichtspunkte. Die Attraktionen dieses Berges liegen eher im Inneren. Hier gibt es einige Schichtfugenhöhlen zu entdecken. Nachdem wir dem Weg einige Zeit bergan gefolgt sind, erkennen wir schon von weitem die kleine Mauer am Eingang zur ersten Höhle. Hier bietet sich die Möglichkeit für die obligatorische Vitamin-Schluckimpfung, die vom Wanderleiter verabreicht wird.

Derart gestärkt machen wir uns auf die Suche nach der bekannten Lichterhöhle. Dazu gehen wir ein paar Schritte zurück und halten uns dann links der Felsen. Auf halber Höhe folgen wir dem Pfad und klettern nach einigen Metern etwas bergan. Versteckt zwischen den Steinen entdecken wir einen Spalt, der uns hinab in die Höhle führt. Und tatsächlich wird die Höhle ihrem Namen gerecht – einige Kerzen werfen einen schwachen Lichtschein. Nach einem kurzen Meeting im Hauptraum der Höhle verlassen wir diese wieder in Reih und Glied. Draußen wenden wir uns nach rechts und umrunden die Felsen weiter bis wir zwischen den vielen Steinen den Eingang zu einer weiteren Höhle finden. Rechts neben dem Eingang sind die Buchstaben "WHAMER" in den Felsen geritzt. Diesmal ist der Hohlraum nicht so riesig. Doch das macht nichts, denn wir müssen nicht alle gleichzeitig hinein. Die Höhle hat einen zweiten Zugang, durch den wir mit etwas Kletterei wieder ans Tageslicht gelangen. Jetzt haben wir genug von der Unterwelt und setzen unsere Tour wieder einmal fort, indem wir zurück gehen. Wir überqueren erneut den Sattel zwischen Papststein und Kleinhennersdorfer Stein und folgen dem rot markierten Weg bergab in Richtung Papstdorf. Auf halbem Wege erreichen wir an einer Gabelung ein Damwildgehege. Die davor geparkte Holzeisenbahn ist zwar hübsch anzusehen, bringt uns aber nicht wirklich vorwärts. Deshalb entschließen wir uns, zu Fuß den rechts am Gehege vorbei führenden Weg in Angriff zu nehmen. Kurz darauf befinden wir uns an der Straße, in die wir nach links einbiegen. Auf der Straße verlassen wir die Ortschaft Papstdorf. Schon wenige Meter nach dem Ortsausgang verlässt der mit rotem Punkt markierte Wanderweg die Straße nach rechts. Wir gehen hinunter ins Tal und gelangen bald darauf nach Kleinhennersdorf. Im Ort halten wir uns an der ersten Wegkreuzung rechts. Nur 5 Minuten später erreichen wir die Liethenmühle. Dass wir uns hier eine Weile aufhalten liegt nicht nur an dem schicken Gebäude der bereits 1572 erbauten Wassermühle. Innen befindet sich eine angenehme Gastwirtschaft, die wir zur Kaffeezeit ordentlich testen – und für gut befinden.

Nach der Einkehr folgen wir dem breiten Schotterweg weiter talwärts bis zur Straßenbrücke, die wir links abbiegend überqueren. Gleich hinter der Brücke verlassen wir die Straße nach rechts. Der Weg führt wieder bergan. Wir gehen am Hang auf mittlerer Höhe etwa 500 m bis wir im Tal eine Kirche erkennen. Jetzt müssen wir darauf achten, dass wir die ins Tal führende Treppe nicht verpassen. Der Abstieg nach Krippen gestaltet sich nicht ganz einfach, da die Treppe ihre besten Tage wohl schon hinter sich hat. Aber wie alles andere meistern wir auch diese Stelle ohne Verluste. Unten nehmen wir uns noch kurz Zeit für einen Blick in die Kirche bevor wir dann weiter hinab zur Straße gehen. Auf der anderen Straßenseite queren wir den Bach und gelangen danach auf Nebenstraßen bis zum Bahndamm. Jetzt sind es noch 600 m bis zum Bahnhof, die wir auf der Straße in Richtung Bad Schandau zurücklegen. Die Viertelstunde bis zur Abfahrt überbrücken wir mit einem weiteren Vitamingetränk. Danach folgt noch ein überraschendes Reise-Event. Statt der erwarteten S-Bahn hält am Krippener Bahnsteig, sondern ein böhmisch anmutender Reisezug. Dieser bringt uns nach Bad Schandau, wo wir etwas hektisch in die S-Bahn umsteigen müssen. Doch alles in allem war es wieder ein gelungener Tag mit vielen Erlebnissen und guter Laune. Die Urkunde vom "Walei" wird uns noch einige Zeit daran erinnern.

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Drei auf einen Blick
Drei auf einen Blick

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Auf dem Muselweg
Auf dem Muselweg

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In der Falkenschlucht
In der Falkenschlucht

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Wetterfahnenaussicht
Wetterfahnenaussicht

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Blick vom Gohrisch zum Papststein
Blick vom Gohrisch
zum Papststein

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Blick vom Papststein zum Lilienstein
Blick vom Papststein
zum Lilienstein

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Aussicht vom Papststein nach Osten
Aussicht vom Papststein
nach Osten

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Blick zurück zum Gohrischstein
Blick zurück
zum Gohrischstein

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Die Liethenmühle
Die Liethenmühle