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Tourkarte Herbst 2007

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Auf's Dach der Sächsischen Schweiz

Wir sind um 8:30 Uhr am Bahnhof in Niedersedlitz verabredet. Bereits wenige Minuten später sitzen wir in der S-Bahn Richtung Sächsische Schweiz. Ziel unserer Fahrt ist der Haltepunkt Schmilka-Hirschmühle. Hier verlassen wir den Zug und setzen unseren Weg zu Fuß in Richtung Grenze fort. Unsere Orientierung ist die Wanderwegmarkierung mit rotem Punkt. Diese unterquert kurze Zeit später die Eisenbahnstrecke. Gleich zu Beginn der Tour ist nun eine harte Bergprüfung angesagt. Auf dem steilen Aschersteig verlassen wir das Elbtal. Dabei überwinden wir einen Höhenunterschied von ungefähr 80 m. Eine solche Bergwertung auf nüchternen Magen, das ist nicht jedermanns Sache, deshalb sammelt sich die weit auseinander gezogene Wandergruppe erst einmal am Waldrand. Vor uns erhebt sich nun eindrucksvoll – für die einen herausfordernd, für die anderen drohend – die Kuppe der Kaiserkrone. Wir gehen bis zur Straße und biegen in diese nach rechts ein. Nur wenige Meter später weist uns rechts ein Schild auf den Aufstieg zum Gipfel der Kaiserkrone hin. Eigentlich nicht geplant entscheidet sich die Truppe (wohl nicht wissend, was heute noch anliegt), einen Blick von oben zu wagen. Es lohnt sich durchaus. Mehrere Aussichtspunkte gestatten uns einen Blick in alle Himmelsrichtungen. Zum Entsetzen des Wanderleiters rufen nun die Ersten schon nach einer längeren Rast. Aber es gelingt ihm, alle Wanderfreunde in vertretbarer Zeit wieder zur Straße hinunter zu locken. Dort geht’s weiter nach rechts hinein ins Dorf Schöna. Doch dort droht schon die nächste Verzögerung. Planlose Wanderer ohne Rucksackverpflegung verleiten die Truppe zu einem Überfall auf den ahnungslosen Bäckerladen an der Kreuzung. Es hilft nichts, der Wanderleiter fügt sich, indem er gruppendynamisch selbst ein Stück Kuchen verschlingt.

Nach kurzer Pause biegen wir an der Kreuzung links ab und folgen nunmehr der gelben Wanderwegmarkierung. An der nächsten Kreuzung halten wir uns rechts und ziehen vorbei am Gasthaus Zirkelstein wieder aus dem Dorf. Etwa 100 m weiter dürfen wir den Abzweig der gelben Markierung nach links nicht verpassen. Noch eine Rechtskurve und wir bewegen uns geradewegs auf unser nächstes Ziel zu – den Zirkelstein. Als wir den Wald am Fuße des Berges erreichen, schwenken wir nach links auf den schmalen unmarkierten Weg neben der Bank ein. Er führt uns bergan. Nach einigen Metern nehmen wir die Treppe, die uns nun noch steiler nach oben führt. Um zum Gipfel zu gelangen, müssen wir jetzt nur noch dem jeweils steilsten Pfaden bergan folgen. So erreichen wir den Aufstieg über eiserne Treppen zum höchsten Punkt. Mit 384 m befinden wir uns hier noch einmal fast 30 m höher als auf der Kaiserkrone. Aber für heute ist ja noch viel Größeres geplant. Und dieses größere Ziel ist vom Zirkelstein aus wirklich eindrucksvoll zu sehen – der Große Zschirnstein. Aber auch in alle anderen Richtungen ist die Aussicht wieder phantastisch.

Da wir heute schon mehrmals gerastet haben, halten wir uns nicht länger als nötig auf dem Gipfel auf. Am Fuße der Eisentreppen biegen wir auf den Weg nach rechts ein. Er führt uns nach unten auf das Gelände des Naturfreundehauses. Durch das Grundstück hindurch erreichen wir wieder den breiten Weg am Waldrand. Wir halten uns links. An der nächsten Waldecke gabelt sich der Weg. Wir folgen denn rechten Weg quer über den Acker zum gegenüberliegenden Waldrand. Dort führt der Weg parallel zum Waldrand nach rechts. Wir folgen dem Weg bis wir nach etwa 400 m auf der linken Seite die gelbe Wanderwegmarkierung wieder finden. Diese führt uns nun geradewegs auf einen breiten befestigten Forstweg, den Alten Marktweg. Diesem folgen wir etwa 2 km immer geradeaus. Dann begegnet uns an einer großen Wegkreuzung wieder der rote Punkt als Wegmarkierung. Auf der rechten Seite sehen wir eine Schutzhütte aus Holz, genannt Kalkbude. Das ist wieder einmal ein willkommener Grund für eine Pause. Die Gruppe hatte sich sowieso auf mehrere hundert Meter auseinander gezogen, so dass wir die Schutzhütte zum Sammeln nutzen. Natürlich werden wieder kräftig die Rucksäcke geplündert.

Nun beginnen wir mit dem Aufstieg auf den höchsten Berg der Sächsischen Schweiz. Dafür folgen wir der Rotpunktmarkierung weiter geradeaus. Der sog. Zschirnsteinweg führt aus im großen Linksbogen auf den Gipfel zum Aussichtspunkt auf der Südseite des Großen Zschirnsteines. Von hier aus 560 m Höhe eröffnet sich uns ein herrlicher Ausblick ins Böhmische. Besonders gut zu erkennen ist die Felsenwelt der Böhmischen Schweiz, aber auch Rosenberg, Kaltenberg und zahlreiche Gipfel des Böhmischen Mittelgebirges und des Osterzgebirges zeichnen sich gegen den Horizont ab. Durchaus beachtenswert ist auch die Nagelsche Säule, die zwischen 1862 und 1890 als Beobachtungspfeiler bei der Triangulierung im Königreich Sachsen diente. Besonderes Highlight am heutigen Tag ist die Bergrettungsübung mit zahlreichen Mannschaften im Zschirnsteingebiet. Für uns hat diese Übung mehr als nur Unterhaltungswert. Eine Portos-Wanderfreundin wurde durch das beherzte Eingreifen eines professionellen Retters vor dem drohenden Ertrinken in Bauchlage im Matsch bewahrt (nochmals Dank an die Bergrettung, kleine Kritik: beim nächsten Mal bitte auch eine Grundreinigung der Verunglückten vornehmen!). Auf einen solchen Schreck waren wir natürlich vorbereitet. Wir verarbeiteten das Geschehene wie üblich mit einem vitaminreichen Likörgetränk.

Danach beginnen wir den Abstieg. Wir gehen auf dem rot markierten Weg zurück bis an eine Rechtskurve. Dort zweigt auf einem schmaleren Weg eine zweite rote Markierung nach links ab. Die meisten Wanderfreunde sind in der Lage, diese Hürde zu meistern. Allerdings erweisen sich zwei Wanderfreundinnen nicht als multitasking-fähig. Schnattern und orientieren – das ist auch für weibliche Köpfe manchmal zu kompliziert. Es gelingt uns, die Sache per Handy regeln, und wir treffen uns nach dem Abstieg auf dem Sattel zwischen Großen und Kleinen Zschirnstein wieder. Hier auf dem breiten Forstweg finden wir die Wanderwegmarkierung mit grünem Punkt vor, auf die wir nach rechts einbiegen. Jetzt geht’s über einen Kilometer immer geradeaus. Wir überqueren dabei den Wiesenweg nach Kleingießhübel. Der nun wieder parallel verlaufende rote Wanderweg biegt an einer weiteren Kreuzung nach links ab. Wir tun dasselbe und gelangen über den Salzleckenweg direkt zum Wolfsberg. Wir passieren das Hotel unterhalb des Berges und genießen den malerischen auf Schöna. An einem Rastplatz knickt der Wanderweg nach rechts und verläuft über die Wiesen. Bald haben wir Schöna erreicht. Im Ort folgen wir beharrlich der roten Markierung bis wir wieder an der Kreuzung am Bäcker ankommen. Zum Abschluss rücken wir als Wandergruppe ins Gasthaus Zirkelstein ein. Das Bier schmeckt jetzt besonders gut, aber auch alle anderen angebotenen Speisen und Getränke treffen unseren Geschmack. Für alle Teilnehmer gibt’s natürlich auch heute die Durchhalte-Urkunde vom Wanderleiter.

Satt und zufrieden machen wir uns dann auf den Heimweg. Zunächst gehen wir zurück zur Kreuzung und biegen rechts ab. Die Straße führt uns direkt zum Bahnhof Schöna, wo wir nicht lange auf die Bahn nach Dresden warten müssen. Das war’s bei Portos mit dem Wanderjahr 2007. Aber im Januar ziehen wir wieder los – versprochen.

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Umgebindehaus in Schöna
Umgebindehaus in Schöna
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Zirkelstein
Zirkelstein
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Die Zschirnsteine
Die Zschirnsteine
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Die Kaiserkrone
Die Kaiserkrone
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Auf dem Zirkelstein
Auf dem Zirkelstein
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Schutzhütte Kalkbude
Schutzhütte Kalkbude
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Nagelsche Säule auf dem Großen Zschirnstein
Nagelsche Säule
auf dem Großen Zschirnstein
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Hotel auf dem Wolfsberg
Hotel auf dem Wolfsberg
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Malerischer Blick nach Schöna
Malerischer Blick nach Schöna